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Katastrophe

7. September 2010

Drei Tage nach dem schweren Erdbeben in Neuseeland haben sich in Christchurch mindestens 100 Nachbeben ereignet. Der nationale Notstand wurde bis Mittwoch verlängert.

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Mann geht über zerstörte Straße (Foto: AP)
Die Nachbeben erzeugten tiefe Risse in den StraßenBild: AP

Noch bis in die Nacht auf Dienstag (07.09.2010) bebte die Erde in der Region um die Stadt Christchurch weiter. Die Einwohner der zweitgrößten Stadt des Landes wurden wieder in Angst und Schrecken versetzt. Bereits nach dem ersten großen Erdbeben von Samstag mit einer Stärke von 7,1 wurden etliche Gebäude in der Stadt zerstört. Nach Schätzung der Regierung wurden Zweidrittel aller Häuser in der Region beschädigt.

Die Nachbeben würden sich vermutlich noch mit der Stärke 6 wochenlang wiederholen, sagte Ken Gledhill vom geologischen Dienst GNS. Seit dem Hauptbeben am Samstag wurde Christchurch immer wieder von über 100 Nachbeben erschüttert.

Es würde Jahre dauern, um Christchurch wieder aufzubauen, sagte Premierminister John Key. Die Kosten für die Reperaturen werden auf 2 Milliarden neuseeländische Dollar (1,1 Milliarde Euro) geschätzt.

Keine Sicherheit

Bagger reißt baufälliges Haus in Christchurch ein (Foto: AP)
Die beschädigten Geschäfte in Christchurch mussten abgerissen werdenBild: AP

Die zerstörte Innenstadt von Christchurch bleibt weiter gesperrt. Die Behörden verlängerten den schon am Samstag ausgerufenen Notstand bis Mittwoch. Alle Schulen sowie Büros und Geschäfte bleiben bis dahin geschlossen. Nachts besteht eine Ausgangssperre, um Plünderungen im Zentrum zu vermeiden.

Über 50.000 Berufspendler können nicht zur Arbeit, denn es besteht die Gefahr, dass Gebäude plötzlich zusammenbrechen, oder dass Trümmer und Glas von den Gebäuden herunterfallen. Auch der Busverkehr steht wegen der tiefen Risse in vielen Straßen still.

Ein Amtsarzt berichtete, dass es seit Montag erste Fälle von Magen-Darm-Grippe, vermutlich aufgrund des verschmutzten Wassers, gibt. 15 Prozent der Haushalte in Christchurch hatten von Samstag bis Montagabend kein Wasser, 3500 Haushalte blieben ohne Strom.

Häufige Erdbeben

Suchhund und Mann suchen nach Vermissten unter den Trümmern (Foto: AP)
Suchhunde suchen nach vermissten Personen unter den TrümmernBild: AP

Erdbeben treten in Neuseeland häufig auf, da dort zwei Erdplatten aufeinanderstoßen. Nach Angaben von Geophysikern gibt es bis zu 15.000 Erdbeben pro Jahr, jedoch sind nur 150 davon zu spüren. Das größte Erdbeben erschütterte 1931 die Stadt Napier auf der Nordinsel. Mindestens 250 Menschen kamen dabei ums Leben.

Autorin: Mona Hefni (dapd,afp,dpa)
Redaktion: Annamaria Sigrist