Stadt aus dem Nichts
Eine neue Hauptstadt, mitten in der Wüste, gebaut in fünf Jahren. Soweit der Plan der ägyptischen Regierung, der es im alten Kairo zu eng geworden ist. Vorbilder für die Metropole vom Reißbrett finden sich weltweit.
CC für Al-Sisi
Schon 2020 könnte das neue Kairo fertig sein. Fünf Millionen Menschen will die ägyptische Regierung hier ansiedeln. Der Preis der Planstadt: 76 Milliarden Euro. Geld für das Projekt "Capital City", kurz CC, erhofft sich Präsident Abdel Fattah al-Sisi von befreundeten Ölscheichs.
Schatten der Moderne
Aus dem Nichts entstand einst auch Brasilia. Oscar Niemeyers Regierungsgebäude auf der Promenade der Ministerien prägen bis heute das Bild der brasilianischen Hauptstadt. 1960 hatte sie Rio de Janeiro diesen Titel abgenommen.
Protz in der Steppe
Astana: Seit 1997 residiert hier die kasachische Regierung unter Nursultan Nasarbajew. Der ist schon seit 1990 Präsident und hat mittlerweile einige Milliarden Euro an Vermögen angehäuft. Aus machtstrategischen Gründen verlegte er seine Hauptstadt aus Almaty in den Norden.
Platz für 74.000 Gläubige
Ebenfalls von Süd nach Nord verlegte Pakistan 1966 seine Hauptstadt. Weniger heiß und grüner als in Karatschi sollte es in Islamabad am Fuß des Himalaya sein. Die Schah-Faisal-Moschee, Nationalmoschee Pakistans, gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. Sie fasst mehr Menschen als so manches Fußballstadion.
Permanente Baustelle
Noch unvollendet ist Abuja. Der Master-Plan für die nigerianische Hauptstadt aus den 1970er-Jahren sieht noch zahlreiche weitere Stadtviertel dort vor, wo heute Ödland liegt. Seit 1991 ist Abuja die Hauptstadt des Landes. Sie liegt genau zwischen dem muslimischen Norden und dem christlich dominierten Süden.
Quadrate zwischen Rhein und Neckar
Als Residenzstadt wählten die Kurfürsten der Pfalz im 17. Jahrhundert Mannheim aus. Einem Schachbrett ähnelt der Grundriss der Stadt im Südwesten Deutschlands. Dieses Schema galt damals als Ideal für die Festungsstadt und hat sich in keiner anderen europäischen Stadt erhalten.
Eine Stadt für Alexander
Schon in der Antike wurde über die ideale Stadt philosophiert. Für Alexandria im Norden Ägyptens soll Stadtgründer Alexander der Große einst die Lage der Hauptstraßen selbst festgelegt haben. Auch in vorchristlicher Zeit lief nicht alles nach Plan: erst rund 50 Jahre später war die Stadt gebaut.