Spurensuche zehn Jahre nach Hurrikan Katrina
Hurrikan Katrina löste in New Orleans 2005 eine Jahrhundertflut aus. Fotograf Carlos Barria hat damals das Chaos und die Zerstörung festgehalten. Zehn Jahre später ist er an die Schauplätze seiner Bilder zurückgekehrt.
Verwüstung nach dem Sturm
Carlos Barria fotografiert seine Bilder von damals nochmal genau am gleichen Ort. Er zeigt so die Entwicklung seit der Katastrophe – den Wiederaufbau mancher Orte, aber auch den Verfall vieler Viertel. Das Foto von 2005, aufgenommen nordwestlich von New Orleans, zeigt Einwohner Michael Rehage auf dem Dach seines Autos inmitten der Zerstörung durch den Sturm.
Land unter in New Orleans
Errol Morning bewegte sich damals mit seinem Boot in den überfluteten Straßen von New Orleans. Durch den Sturm standen 80 Prozent der Metropole im Bundesstaat Louisiana unter Wasser. Mehr als 1800 Menschen starben.
Gebrochene Dämme, schwimmende Särge
Die Wucht der Flut spülte in New Orleans sogar Särge aus Gräbern. Hurrikan Katrina verursachte Schäden in weiten Teilen des Südens der USA, doch besonders schlimm traf es New Orleans: Die Dämme der Stadt brachen und überschwemmten die Südstaatenmetropole, die zu großen Teilen unter dem Meeresspiegel liegt.
Hunderttausende zerstörte Häuser
Barrias Foto von 2005 zeigt den Hausbesitzer Joshua Creek, der sein Gebäude auf Wasserschäden überprüft. 250.000 Menschen verloren durch Katrina ihre Häuser und Wohnungen. Die Einwohnerzahlen von New Orleans sanken nach Katrina zeitweise um mehr als die Hälfte.
Die schlimmste Naturkatastrophe der USA
Auch die Infrastruktur hat Katrina in Mitleidenschaft gezogen - hier im Vordergrund ein verwüstetes Krankenhaus. Der Hurrikan gilt als die verheerendste Naturkatastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Der Sachschaden durch den Wirbelsturm und durch die darauffolgende Überschwemmung wird auf über 100 Milliarden Dollar geschätzt.
Nothilfe – zu wenig, zu spät
Eine Frau mit ihrem Hund auf dem Weg zu einer Sammelstelle für Hurrikan-Opfer. Vielen Behörden wird vorgeworfen, versagt zu haben: Zu nachlässig der Schutz der Deiche; zu langsam die Versorgung nach der Katastrophe. Auch der damalige Präsident George W. Bush stand in der Kritik - er unterbrach seinen Urlaub erst am dritten Tag der Fluten in New Orleans.
Vor allem die Armen leiden
Joshua Creek vor seinem schwer beschädigten Haus, das mittlerweile renoviert wurde. Von den Folgen des Hurrikans Katrina waren in New Orleans Arme und Minderheiten, vor allem Schwarze, besonders stark betroffen, so eine Studie des US-Kongresses.
New Orleans nach Katrina
Hurrikan Katrina hat viel in New Orleans verändert: Die Stadt ist nicht nur kleiner geworden - heute leben etwa 20 Prozent weniger Menschen in der Stadt wie vor dem Sturm. Die Bevölkerungsstruktur hat sich auch dramatisch verändert - viele Arme und besonders Afroamerikaner sind aus der Stadt verdrängt worden.