Spratly: Anhörung wegen Inselstreit in Den Haag

Anfang Juni veröffentlichte das philippinische Militär das Foto vom Hughes Riff auf Spratly. Klar zu erkennen sind Landeplätze für Hubschrauber und weitere Militäranlagen. Die Philippinen hatten 2013 das Ständige Schiedsgericht in Den Haag angerufen. Die Anhörungen beginnen diese Woche. Unklar ist es noch, ob Den Haag für den Fall überhaupt zuständig ist. China erkennt das Verfahren nicht an.

Eine 3000 Meter lange Start- und Landebahn steht unmittelbar vor der Fertigstellung. Das zeigt die jüngste Satellitenaufnahme vom 28. Juni 2015 vom Fiery Cross Reef der Inselgruppe der Spratlys. Theoretisch kann sogar ein Airbus 380 dort landen. Der Vergleich mit dem Zustand von vor sieben Monaten (s. nächstes Bild) zeigt den Baufortschritt.

Die Baustelle auf dem Fiery Cross Reef im November 2014. Sämtliche Baustoffe werden auf dem Seeweg transportiert. Der neu gebaute Flugplatz gehört zum eigens gegründeten Verwaltungsbezirk Sansha und hat eine chinesische Postleitzahl: 573199.

Auf dem Johnson South Reef, ebenfalls auf den Spratlys, entstand Neuland mit einer Fläche von etwa 15 Fußballfeldern. Das Foto vom Juni zeigt eine riesige Solaranlage mit 44 Panels, Windräder und Radaranlagen.

Dieses Satellitenfoto vom Johnson South Reef stammt vom Dezember 2014. Zu erkennen sind vor allem Baumaschinen. Nach chinesischen Meldungen waren 276 Bewohner angemeldet, überwiegend Bauarbeiter und Soldaten.

Die USA beobachten genau, was im Südchinesischen Meer vor sich geht. Ein Patrouillenflugzeug der US-Marine vom Typ Poseidon P-8A überflog am 21. Mai 2015 das Johnson South Reef und dokumentierte den Bauprozess. Der Pilot ignorierte die Aufforderung der chinesischen Seite , das Gebiet zu verlassen.

Experten vermuteten zunächst, dass die Start- und Landebahn auf dem Fiery Cross Reef gegen Ende 2015 in Betrieb gehen könnte. Chinas Staatspräsident Xi Jinping besucht im September die USA. China wird versuchen, bis dahin alle umstrittenen Baumaßnahmen in den Spratlys abzuschließen.