Sport als Arbeitsvermittler
21. Juli 2009Getreu dem Motto "Sport baut Brücken“ haben sich die Bundesagentur für Arbeit und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zusammen getan und ein Projekt ins Leben gerufen. Mit Ausbildungs- und Arbeitsangeboten in Sportvereinen soll Langzeitarbeitslosen der Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtert werden. Arbeitslosigkeit führt oftmals dazu, dass man sich von der Gesellschaft zurückzieht, sich von Freunden, der Familie oder ehemaligen Kollegen isoliert. Diese Folgen können zu Depressionen oder Suchterkrankungen führen und die Gesundheit im Allgemeinen beeinflussen. Daher lautet der Grundgedanke der Kooperation "Fit werden für den Arbeitsmarkt“. Durch sinnvolle und vor allem regelmäßige Beschäftigungen sollen die Erwerbslosen wieder an den Arbeitsalltag herangeführt werden.
Sport erweitert das soziale Netzwerk
Eine wichtige Rolle spielt dabei das soziale Netzwerk des Sports. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz sieht im Sport nicht nur körperliche Ertüchtigung, er schätzt besonders die "Tugenden, die auch für den Arbeitsmarkt von ganz besonderer Bedeutung sind.“ Jeder soll sich wieder auf seine ganz persönlichen Stärken konzentrieren und das geht gerade im Sport besonders gut. Unterschiedliche soziale Schichten, sind in einem Sportverein die Seltenheit. Sport verbindet Menschen, ohne dabei den Blick auf Hautfarbe, Religion oder die finanzielle Situation zu lenken. Das gemeinsame sportliche Ziel bringt Anwälte, Studenten oder eben Arbeitslose zusammen. Der kollektive Wettkampf fördert Einsatz, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz, also Fähigkeiten, die auch auf dem Arbeitsmarkt von großer Bedeutung sind.
Der Sport ist dabei wichtiges Instrument. Er erweitert das persönliche Netzwerk und das kann zu einem wichtigen Bestandteil bei der Jobsuche werden. Nicht selten werden neue Beschäftigungsmöglichkeiten über persönliche Beziehungen geschaffen. Thomas Bach ist Präsident des DOSB und Befürworter des Projektes. Er verspricht sich von der Kooperation keine Wunder, sieht in dem Projekt aber einen ersten Schritt in die richtige Richtung: "Wir werden damit nicht die Langzeitarbeitslosigkeit beseitigen können, aber wir wollen einen Beitrag leisten und den Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern.“
Erste Erfolge bereits sichtbar
Mit bundesweit mehr als 91.000 Vereinen und über acht Millionen ehrenamtlichen Mitgliedern will der Deutsche Sport die soziale Integration von Langzeitarbeitslosen in die Gesellschaft unterstützen. Mit einem Job als Trainer oder Platzwart werden sie langsam wieder in die Gesellschaft integriert. Erste konkrete Umsetzungen des Projektes zeigen unterdessen erste Erfolge. In Frankfurt am Main werden Arbeitslose über neun Monate lang zu Übungsleitern ausgebildet. Bei 25 Arbeitsstunden pro Woche erhalten Sie dafür zusätzlich zum Arbeitslosengeld II eine Mehraufwandsentschädigung. Und nicht selten entwickelt sich daraus eine feste Anstellung. Der Sport ist also mehr als reines Vergnügen, er ist wichtiges soziales Instrument im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.
Autor: Thomas Klein
Redaktion: Wolfgang van Kann