Spitzenfußball bei 50 Grad?
29. März 2013Hassan al-Thawadi, der Generalsekretär des Obersten Komitees für Katar 2022, wies Vorschläge für eine Verlegung der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft in die kühlere Jahreszeit zurück. Katar werde nur darüber nachdenken, wenn der Rest der Welt dies wolle. "Nach heutigem Stand arbeiten wir auf eine Sommer-WM hin, das ist ganz klar", sagte Al-Thawadi. Er verwies darauf, dass sein Land die Bewerbung für ein Turnier in den Sommermonaten abgegeben habe.
In den vergangenen Wochen hatten immer mehr Fußball-Fachleute wegen der großen Sommerhitze in Katar eine Verlegung gefordert. Auch der Verbandspräsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Yousuf al-Serkal, plädierte für ein WM-Turnier im Winter. Die Europäer forderte er auf, in der Debatte eine Führungsrolle zu übernehmen. FIFA-Präsident Joseph Blatter hatte hingegen zuletzt deutlich gemacht, dass eine solche Initiative von den katarischen Gastgebern ausgehen müsse.
WM im Winter? Ja, aber...
Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, sprach sich grundsätzlich für eine Verlegung der WM in den Winter aus. "Wie man im Sommer bei 50 Grad Fußball spielen will, kann ich mir kaum vorstellen", sagte der 62-Jährige dem Fachmagazin "Kicker".
Zugleich wies Niersbach aber aber darauf hin, dass dieser Schritt den internationalen Fußball vor große logistische Probleme stellen würde. "Die Hinrunde 2021/22 müsste in den Ligen früher beginnen, um Ende November fertig zu sein. Dann kämen die Vorbereitung und das Turnier. Die Rückrunde würde dann bis in den Sommer dauern", erklärte Niersbach. "Aber was ist mit der WM-Qualifikation? Was ist mit dem Confed Cup? Wird auch er ein Jahr vorher im Winter gespielt? Und akzeptieren das die anderen Bewerber um das Turnier?"
Fragen über Fragen - auf die der DFB-Präsident keine Antwort fand.
wa/qu (dpa, kicker)