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Spekulationen um T-Mobile US

14. Dezember 2013

Vielleicht eine Chance, die ungeliebte US-Tochter loszuwerden: Der Telekomkonzern Sprint bereitet nach einem Zeitungsbericht ein mögliches Übernahmeangebot für T-Mobile US vor.

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Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Sprint könnte die Offerte für T-Mobile US in der ersten Jahreshälfte 2014 vorlegen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Transaktionsvolumen würde sich voraussichtlich auf mehr als 20 Milliarden Dollar belaufen. Der Aktienkurs von T-Mobile US schoss an der New Yorker Börse nach Bekanntwerden der Nachricht fast neun Prozent in die Höhe.

Für die Deutsche Telekom würde sich mit dem Deal eine Möglichkeit eröffnen, aus dem US-Mobilfunkmarkt auszusteigen. Dort ist der Bonner Konzern alles andere als glücklich geworden und hat Milliarden Dollar verbrannt.

Weiterhin Verluste

Erst im Mai hatte sich T-Mobile US mit dem Regionalanbieter MetroPCS zusammengeschlossen, um den Abstand zu den Rivalen Verizon, AT&T und Sprint zu verringern. Dank vereinfachter Tarife konnte die Telekom-Tochter im dritten Quartal die Zahl der Kunden um eine Million auf gut 45 Millionen steigern, schrieb aber weiterhin einen Verlust. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, das Netz für das steigende Datenaufkommen durch Smartphones auszubauen, was Milliardensummen verschlingen dürfte.

Sprint prüfe derzeit, wie ein fusioniertes Unternehmen aussehen könnte und welche regulatorischen Fragen auf den Konzern zukommen könnten, berichtete auch die deutsche Online-Ausgabe des "Wall Street Journal". Sollten die Wettbewerbsbehörden eine solche Transaktion genehmigen, würde der amerikanische Markt künftig nur noch von drei großen Anbietern dominiert. Ein Zusammenschluss der Nummer drei (Sprint) mit der Nummer vier (T-Mobile) unter den US-Mobilfunkanbietern brächte ein Unternehmen hervor, das gegen Verizon und AT&T aufnehmen könnte.

Probleme mit Behörden zu erwarten

Übernahme von T-Mobile in USA geplatzt

US-Verbraucherverbände zeigten sich bereits alarmiert und kritisierten die Gedankenspiele für eine Übernahme. Es gebe schon jetzt viel zu wenig Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt, erklärte die Organisation Free Press. Der Verbraucher wäre bei einer Übernahme der Verlierer, weil früher oder später mit steigenden Preisen zu rechnen sei. Es scheint also keineswegs sicher, dass die US-Kartellbehörde eine Fusion durchwinkt. Vor zwei Jahren verhinderte sie eine 39 Milliarden Dollar schwere Übernahme von T-Mobile US durch AT&T

Die Deutsche Telekom ist mit 67 Prozent an T-Mobile US beteiligt. Sprint gehört wiederum zu 80 Prozent dem japanischen Konzern Softbank. Als weiterer Interessent an T-Mobile US gilt der Satelliten-Fernsehanbieter Dish, der schon seit längerem mit einem Einstieg in den Mobilfunkmarkt liebäugelt.

wl/re (dpa, rtr)