Vormarsch der Armee
15. September 2013Soldaten der philippinischen Armee sind in die südliche Hafenstadt Zamboanga eingerückt. Ziel sei, die muslimischen Aufständischen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) zu vertreiben, teilte die Militärführung mit. Die Kämpfe konzentrierten sich auf zwei Küstenviertel, während andere Gegenden der Stadt gesichert worden seien.
Zuvor waren Verhandlungen zwischen Vizepräsident Jejomar Binay und Rebellenführer Nur Misuari über eine Waffenruhe für gescheitert erklärt worden.
Die Auseinandersetzungen in Zamboanga hatten am Montag begonnen, nachdem knapp 200 Rebellen mehrere Dörfer am Rande der Stadt überfallen und Bewohner als Geiseln genommen hatten. Die genaue Zahl ist nicht bekannt. In örtlichen Medienberichten war von weit über 100 Gefangenen die Rede.
Im Zuge weiterer Kämpfe mit der Armee überfielen die Rebellen eine zweite Stadt mit mehreren überwiegend von Christen bewohnten Vierteln. Nach Militärangaben wurden seitdem mehr als 50 Menschen getötet und über 70 verletzt.
Präsident Benigno Aquino hatte die Rebellen davor gewarnt, Gewalt gegen die Bevölkerung anzuwenden. Seine Regierung werde nicht zögern, die Krise mit aller Macht zu beenden. Die Rebellen verlangen eine Vermittlung der Vereinten Nationen. Schätzungsweise 24.000 Menschen sind vor den Kämpfen geflüchtet.
Die MNLF kämpft seit den 1970er Jahren für die Unabhängigkeit der Muslime im Süden des überwiegend katholischen Landes. Bei einem Abkommen aus dem Jahr 1996 gab sie die Forderung nach Unabhängigkeit zugunsten von mehr Autonomie auf. Im August forderte Misuari aber erneut einen unabhängigen islamischen Staat im Süden der Philippinen.
uh/ml (afp,ap,epd)