So verändert der Klimawandel unser Essen
Eine Portion Schrumpf-Pommes oder doch lieber ein Apfel mit Hagelschaden: Trockenheit, Unwetter und warme Winter setzen unserer Nahrung zu. Können schwimmende Bauernhöfe da helfen?
Das erste Jahr ohne Eiswein
Weinliebhaber müssen jetzt ganz stark sein. Kein einziger Winzer in Deutschland hat in diesem Winter eine Flasche Eiswein in den Keller gebracht. Der Grund: Es war einfach zu warm. Um die Trauben für den süßen Eiswein zu ernten, muss die Temperatur mindestens einmal auf -7 Grad Celsius fallen. Doch darauf warteten die deutschen Weinbauern in den vergangenen Monaten vergeblich.
Hitzewelle sorgt für kürzere Pommes
Hilfe, unsere Pommes schrumpfen: Diese Meldung verbreitete sich während des Hitzesommers 2018. Nach Monaten der Trockenheit beklagten Bauern Ernteausfälle von bis zu 40 Prozent. Besonders hart traf es die Kartoffelbauern. Die anhaltende Dürre führte dazu, dass die Knollen viel zu früh ihr Wachstum stoppten - und die Pommes in diesem Jahr kleiner ausfielen.
Die Ingwerwurzel von nebenan
Der Ingwer, den wir im Supermarkt kaufen, hat oft eine lange Reise hinter sich. Er wird meist in Asien und Südamerika angebaut. Doch seit zwei Jahren wird in Österreichs Burgenland ebenfalls Ingwer geerntet. Aufgrund der Klimaerwärmung funktioniert der Anbau inzwischen auch dort. Wer den Weg nach Österreich zu weit findet, kann eine eigene Ingwerzucht auf der Fensterbank starten. Klappt prima!
Milch von schwimmenden Kühen
Nein, der Meeresspiegel ist zum Glück noch nicht so rasant gestiegen, dass unsere Milchkühe verloren auf der Nordsee treiben. Doch im niederländischen Rotterdam muss das Milchvieh trotzdem seetauglich sein. Denn die Hafenstadt beherbergt den ersten schwimmenden Bauernhof der Welt. Aber warum müssen die Kühe aufs Wasser?
Der Bauernhof der Zukunft
Die Erfinder der "Floating Farm" erforschen Möglichkeiten, wie auch in Zeiten des Klimawandels genug Essen für alle da ist. Schwimmende Bauernhöfe sollen zum Beispiel helfen, bei einer Überflutung genug Nahrung zu liefern. Etwa 40 Kühe leben auf dem schwimmenden Bauernhof in Rotterdam. Ihre Milch wird direkt an die umliegenden Restaurants und Cafés weiterverkauft. Das spart weite Transportwege.
Nicht nur die Petersilie ist verhagelt
Nicht schön und leider auch nicht selten: Immer mehr Bauern ärgern sich über Hagelschäden an ihrem Obst und Gemüse. Oft gelangen die beschädigten Früchte nicht mehr in den Handel - obwohl sie geschmacklich noch völlig in Ordnung sind. Da unkalkulierbare Wetterereignisse in Zukunft wohl nicht seltener werden, haben viele Landwirte schon reagiert und ihr Obst gegen Hagelschäden versichert.