Anfang September hatte die Bundesregierung beschlossen, die in der Corona-Zeit geltenden Ausnahmen für überschuldete Unternehmen zu verlängern. Die Pflicht, bei zu hohen Schulden einen Insolvenzantrag zu stellen, soll bis Ende des Jahres ausgesetzt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf ist heute im Bundestag. Ziel ist es, angeschlagenen Firmen etwas mehr Luft zum Atmen zu geben. Doch das ist nicht ganz ungefährlich: Firmen, die eigentlich pleite sind, aber weiterarbeiten, als sei nichts geschehen, nennt man Zombieunternehmen. Und ganz wie in den Horrorfilmen können sie gesunde Firmen anstecken und mit in den Abrund reißen.
Entlassungen bei Opel
Der angeschlagene deutsche Autobauer Opel gehört seit 2017 zum französischen PSA Konzern. Mit den neuen Eignern hatten die Gewerkschaften einen Tarifvertrag ausgehandelt, der betriebsbedingte Kündigungen – also Entlassungen – bis Mitte 2025 ausschließt. Die Firmenleitung hoffte, die Belegschaft über ein Freiwilligenprogramm reduzieren zu können, also z.B. über vorgezogenen Ruhestand oder Abfindungen. Weil sich aber nicht genug Opelaner fanden, die freiwillig gehen wollen, fühlt sich das Management nicht mehr an den Tarifvertrag gebunden und droht mit Entlassungen.
Lastwagen mit Brennstoffzelle
Die Elektromobilität scheint für normale PKW die Zukunft zu sein. Für Lastwagen ist die Technologie aber bisher nicht geeignet. Um schwere Ladungen über lange Strecken ziehen zu können, müssten die Batterien so groß und teuer sein, dass es sich einfach nicht lohnt. Einen Ausweg bieten hier Brennstoffzellen. Mit Wasserstoff betrieben, erzeugen sie während der Fahrt den nötigen Strom, damit LKW ähnlich große Lasten ziehen können wie bisher mit Dieselmotoren. Gestern hat Daimler eine Konzeptstudie für einen solchen Brennstoffzellen-Laster vorgestellt. Martin Daum, Chef der LKW- und Bussparte von Daimler, über Zeitpläne und das richtige Timing.
Verstoßen Teslas gegen den Datenschutz?
Beim US-amerikanischen E-Auto-Pionier Tesla hat man es damals anders gemacht. Tesla-Chef Elon Musk wollte nicht warten, bis die Zeit reif ist für Elektromobilität. Stattdessen baute seine Firma im Alleingang die nötige Infrastruktur aus Ladestationen auf und lockte Kunden mit dem Angebot, ihre Batterien dort kostenlos aufladen zu können. Der Rest ist Geschichte – im Juni war Tesla an der Börse erstmals mehr Wert als alle deutschen Autobauer zusammen, und ab dem kommenden Jahr sollen in der Tesla Fabrik bei Berlin jedes Jahr eine halbe Million Autos vom Band laufen.
Und doch hat dieser hemdsärmelige Ansatz, einfach mal loszulegen, auch einige Nachteile - etwa für den Datenschutz. Denn die zahlreichen Kameras, mit denen jeder Tesla ausgestattet ist, zeichnen viel mehr auf, als sie laut deutschen Gesetzen dürfen. Das haben Recherchen des ARD-Magazins Kontraste ergeben.
Hollywoods schwierige Beziehung zum chinesischen Markt
Anfang der Woche hatten wir an dieser Stelle ja schon über den neuen Disney Film Mulán berichtet, für den der Unterhaltungskonzern eng mit chinesischen Behörden zusammengearbeitet hat. An der Kinokasse erwies sich der Film bisher als Flopp, auch wegen zahlreicher Boykottaufrufe in den sozialen Medien. Bisher konnte Mulán weniger als ein Viertel seiner Produktionskosten von 200 Millionen Dollar einspielen.
Unabhängig von diesem konkreten Fall lässt sich jedenfalls feststellen, dass der chinesische Markt für Hollywood-Studios immer wichtiger wird, und bald sogar wichtiger als der US-Markt. Und um in China eine Chance zu haben, nehmen US-Studios schon heute Zensur und Änderungen in Kauf.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christoph Groove