Simbabwes Präsident Mugabe tritt zurück
21. November 2017Mit seinem Rücktritt kam Simbabwes Langzeitherrscher Robert Mugabe einer Amtsenthebung zuvor. Das Parlament war bereits zusammengekommen um über eine Absetzung des 93-Jährigen zu diskutieren. In einem Brief an das Parlament erklärte Mugabe seinen Rücktritt.
"Ich, Robert Gabriel Mugabe, biete gemäß Absatz 96 der Verfassung von Simbabwe hiermit meinen sofortigen Rücktritt an", verlas Parlamentssprecher Jacob Mudenda das Schreiben. Im Parlament brach daraufhin Jubel aus. Das bereits angelaufene Amtsenthebungsverfahren wurde abgebrochen.
Ex-Vizepräsident Mnangagwa übernimmt
In der Hauptstadt Harare jubelten die Menschen, Autos fuhren hupend durch die Straßen. Die Regierungspartei Zanu-PF kündigte an, dass der Anfang November von Mugabe gefeuerte Vizepräsident Emmerson Mnangagwa innerhalb der nächsten 48 Stunden die Macht übernehme. Der unter dem Spitznamen "Krokodil" bekannte Mnangagwa ist seit Jahrzehnten führendes Mitglied der politischen Elite. Er gilt als Hardliner und hat unter Mugabe unter anderem den Geheimdienst und das Justizministerium geführt.Das Militär hatte Mugabe am vergangenen Mittwoch unter Hausarrest gestellt, nachdem dieser Mnangagwa entlassen hatte, um seine Frau Grace zu seiner designierten Nachfolgerin zu machen. Die Zanu-PF hatte dem greisen Staatschef eine Frist bis Montag gesetzt, freiwillig zurückzutreten. Diese hatte Mugabe verstreichen lassen. Zuletzt kehrten ihm selbst engste Vertraute den Rücken.
Herrscher seit 1980
Mugabe hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Seine Gegner werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor und machen ihn für Misswirtschaft verantwortlich.
cr/uh (afp, rtr)