Sieben spannende Indie-Games
9. August 2016
Spätestens seit den 1980er Jahren ist klar: Mit Videospielen lässt sich viel, sehr viel Geld verdienen. In den letzten Jahren wurden die Spiele immer realistischer und aufwendiger. Ohne großes Startkapital geht da gar nichts, sollte man meinen. Stimmt aber nur halb. Wo große Hersteller mit aufwendigen Effekten punkten, setzen unabhängige Entwickler vermehrt auf ungewöhnliche Stories und pfiffige Ideen. Allgemein wird als Indie-Game bezeichnet, was in kleinen, unabhängigen Entwicklerstudios produziert wird.
Geld muss natürlich trotzdem her. Glücklicherweise ist seit einigen Jahren mit Crowdfunding eine Alternative zu horrenden Krediten und strengen Geldgebern aufgetaucht. Dort können die Gamer interessante Projekte finanziell unterstützen. Dafür erhalten sie im Gegenzug etwa eine digitale Kopie des fertigen Games vorab. Erst wenn genug Geld zusammenkommt, wird das Indie-Game entwickelt.
Ein weiterer Grund für den Erfolg der Indie-Games: Über Plattformen wie Steam oder auch über App Stores können die Spiele ohne viel Aufwand verbreitet werden.
Hier eine Auswahl von sieben beliebten Indie-Games.
1. "No Man's Sky"
Am 10.8 ist es soweit: Gamer auf der ganzen Welt warten sehnlichst auf dieses Datum. Warum? No Man's Sky" erscheint auf dem Markt. In diesem Weltraumabenteuer (s. Artikelbild) schlüpft der Spieler in die Rolle eines Abenteurers, der mit seinem Raumschiff ein ganzes Universum erforscht. Dabei gibt es mehrere Milliarden von Planeten zu erkunden. Die Spielmechanik setzt sich aus den Elementen Entdecken, Handeln, Kämpfen und Überleben zusammen. Das prozedural generierte Science-Fiction-Spiel ist sicherlich eines der spannendsten Indie-Games des Jahres. Manche unken, es könnte sogar erfolgreicher werden als "Minecraft".
2. "Minecraft"
Minecraft ist eines der bekanntesten Indie-Games und Vorbild für viele Indie-Produzenten: Das Open-World-Spiel "Minecraft." wurde von dem freien Programmierer Markus Persson entwickelt. 100.000 Spieler haben es auf Youtube geteilt. Millionen haben es gekauft. Mitte 2015 übernahm dann Microsoft die Rechte, für rund zwei Milliarden Euro. In "Minecraft" verfolgt der Spieler kein vorgegebenes Ziel: In einer 3D-Welt erkundet und entdeckt er Höhlen und labyrinthartige Gänge, baut eigene Landschaften und Gebäude, sammelt Ressourcen und kämpft gegen Monster.
3. "World of Goo"
Als "World of Goo" 2008 auf den Markt kam, steckte die Indie-Game-Szene noch in den Kinderschuhen. Entwickelt wurde dieses ausgeklügelte Puzzle-Game von ehemaligen Mitarbeitern des Spieleriesen Electronic Arts. Ziel dieses Spieles ist es, mit kleinen Bällen, sogenannten Goos, einen Weg zum Levelende, einem Rohr, zu bauen. Es geht um Stabilität und Schwerkraft und darum die Konstrukte im Gleichgewicht zu halten, kann eine knifflige Angelegenheit sein. "World of Goo" gewann 2008 auf dem Independent Games Festival in den Kategorien Technische Perfektion und Innovatives Game Design.
4. "Limbo"
Dieses 2D-Computerspiel wurde 2010 von der dänischen Firma Playdead Studios auf den Markt gebracht. Durch die düstere, schwarz-weiße Umgebung und die Musikuntermalung entsteht direkt eine gruselige Atmosphäre. Und auch die Spiel-Story erinnert an einen Horrorfilm: Ohne Plot oder Vorgeschichte wacht der Spieler als namenloser Junge in einem Wald auf und macht sich auf die Suche nach seiner Schwester. Um voranzuschreiten, muss er diversen, gut versteckten Fallen ausweichen. Schafft er das nicht, wird sein zumeist grausamer Tod als Silhouette in einer Animation dargestellt. "Limbo" verkaufte sich gut und gewann mehrere Spielepreise.
5. "Papers Please"
2013 erschienen, könnte das Thema von "Papers, Please" kaum aktueller sein. Entwickler Lucas Pope hat darin seine eigenen Erfahrungen als Einwanderer in Japan verarbeitet: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Grenzkontrolleurs im fiktiven, totalitären Staat Arstotzka. Er muss die Papiere von Immigranten prüfen und sie gemäß der Einreisebestimmungen abweisen oder ins Land lassen. Dabei ändern sich nicht nur die Einreisebedingungen nahezu täglich, auch die geheimnisvolle EZIC-Gesellschaft und der Geheimdienst versuchen, Einfluss auf den Spieler zu nehmen und ihn für eigene Zwecke zu manipulieren. Rund 1,5 Million Mal verkaufte sich "Papers, Please", das außerdem 2014 bei den BAFTA Gaming Awards als bestes Spiel ausgezeichnet wurde.
6. "Super Meat Boy"
"Super Meat Boy" ist ein klassisches Jump'n' Run-Computerspiel. Der Held "Meat Boy" (dt. "Fleischjunge") liebt ein Mädchen namens "Bandage Girl" (dt. "Bandagen-Mädchen"). Sie wird von Meat Boy's Gegenspieler Dr. Fötus entführt. Ziel des Spieles ist es, Bandage-Girl zu retten. Das Spiel, das 2010 auf den Markt kam, erhielt durchweg positive Kritiken. Vor allem durch die präzise Steuerung und die Retro-Atmosphäre konnten die Meat Boy-Macher bei Fans und Kritikern punkten.
7. "Braid"
"Braid" (dt "Zopf") wurde vom unabhängigen Spieleentwickler Jonathan Blow in Zusammenarbeit mit Webcomic-Zeichner David Hellman entwickelt. "Braid" ist aufgemacht wie ein klassisches, zweidimensionales Jump ’n’ Run-Spiel, punktet aber mit einigen Besonderheiten: Mit der Spielfigur Tim, einem Männchen mit roten Haaren, Anzug und roter Krawatte, kann der Gamer die Zeit verlangsamen, zurückdrehen und sich von seinem Schatten trennen. In fünf Welten muss die Fähigkeit der Zeitmanipulation eingesetzt werden, um jeweils zwölf Puzzleteile einzusammeln.