Gefährliche UN-Mission verlängert
29. Juni 2019Vor allem in Zentralmali ist es gefährlich: In den vergangenen Wochen gab es dort immer wieder Gewaltausbrüche, bei denen zahlreiche Menschen getötet wurden. UN-Blauhelme werden auch in den kommenden zwölf Monaten versuchen, die Lage dort zu stabilisieren. Das hat zum Wochenausklang der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossen. Das höchste UN-Gremium verlängerte das Mandat der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA bis Ende Juni 2020.
Erstmals eine politische Ebene
Die drei afrikanischen Nationen im Sicherheitsrat - Elfenbeinküste, Äquatorialguinea und Südafrika - betonten, dass MINUSMA für die Stabilität Malis "und damit für die gesamte Sahelzone" von wesentlicher Bedeutung sei.
Hauptaufgabe der Mission ist weiterhin die Umsetzung des Friedensabkommens von 2015. Die von Frankreich eingebrachte Resolution sieht aber auch erstmals eine politische Ebene vor, um die Zivilbevölkerung zu schützen und die staatliche Autorität wiederherzustellen.
Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen. Bei MINUSMA sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus über 50 Ländern im Einsatz. Auch Deutschland ist an der Friedensmission beteiligt. Bundeswehrangehörige sind dazu in Mali stationiert.
Luftüberwachung mit deutschen Drohnen
Im Mai waren etwa 840 deutsche Soldaten Teil von MINUSMA. Die Obergrenze liegt bei 1100 Soldaten und soll unverändert bleiben. Für die Luftüberwachung werden durch das deutsche Einsatzkontingent auch Drohnen eingesetzt.
Der durch einen Militärputsch und den Vormarsch von Islamisten im Norden des Landes ausgelöste Bürgerkrieg in Mali war vor vier Jahren durch ein Friedensabkommen offiziell beendet worden. Es gibt aber in den nördlichen Landesteilen immer wieder Anschläge und Attacken von vorwiegend islamistischen Rebellen. Dazu kommen ethnische Spannungen auch in Zentralmali.
AR/jj (ap, epd, afp)