1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Shell zahlt Millionen-Entschädigung in Nigeria

12. August 2021

Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell zahlt wegen Umweltverschmutzungen durch Öl-Lecks im Niger-Delta knapp 95 Millionen Euro Entschädigung an Gemeinden in Nigeria.

https://p.dw.com/p/3ytmA
DW_Nigeria_Integration-online5
Ölverschmutzung im Nigerdelta (Archivbild)Bild: Katrin Gänsler

Die nigerianische Tochter des britisch-niederländischen Unternehmens, SPDC, akzeptierte eine Strafzahlung in Höhe von knapp 95 Millionen Euro an Gemeinden im Südosten Nigerias. In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um Umweltschäden durch Öl-Lecks in den 1970er Jahren.

Shell spricht von Sabotage

Shell war wegen der Ölverschmutzungen 2010 verurteilt worden - ein nigerianisches Gericht hatte damals zehn Klägern des Ogoni-Volks Entschädigungen zugesprochen. Das Urteil war 2019 vom Obersten Gericht bestätigt, von Shell jedoch bisher nicht akzeptiert worden. Der Konzern hatte seither versucht, durch neue Verfahren die Geldzahlungen zu verhindern. Die Entschädigungen sollen Medienberichten zufolge innerhalb von 21 Tagen über die Anwälte der Kläger abgewickelt werden. Shell beharrte aber auf seinem Standpunkt, dass die Öl-Lecks durch Sabotageaktionen während des Bürgerkriegs in Nigeria von 1967 bis 1970 verursacht worden seien.

Nigeria Warri - Öl Pipeline
Öl-Pipelines in Nigeria (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Osodi

Bereits im Januar hatte ein Gericht in den Niederlanden Shell dazu verurteilt, Entschädigungen für Öl-Lecks in zwei Dörfern in Nigeria zu zahlen. Geklagt hatten Bauern aus Dörfern im Niger-Delta. Sie hatten ihre Klage 2008 eingereicht und bekamen schließlich nach 13 Jahren Recht.

Umweltschäden gefährden die Region

Die Ölreserven im Niger-Delta machen Nigeria zum größten Förderer in ganz Afrika. Dennoch lebt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Deltas in Armut. Durch Umweltschäden in der Region sind die bedeutendsten dortigen Wirtschaftszweige, Landwirtschaft und Fischerei, stark gefährdet.

nob/jj (afp, epd)