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Vize-Premier Nordkoreas angeblich hingerichtet

31. August 2016

Weil er sich bei einer offiziellen Veranstaltung nicht gerade genug hielt, sei Kim Yong Jin erschossen worden, heißt es. Doch dass der Nordkoreaner tatsächlich tot ist, steht keineswegs fest.

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Militärparade in Nordkorea (Archivbild: Getty Images/AFP/E. Jones)
Drill und Disziplin: In Nordkorea sind kleinste Vergehen potenziell tödlichBild: Getty Images/AFP/E. Jones

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben aus Südkorea einen seiner stellvertretenden Regierungschefs hinrichten lassen. Der für Bildungsfragen verantwortliche Kim Yong Jin sei im Juli vor ein Erschießungskommando gestellt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul.

Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap wurde dem 63-Jährigen "anti-revolutionäres Verhalten" vorgeworfen. Aus Regierungskreisen hieß es, dem Vize-Premier sei zum Verhängnis geworden, dass er bei einer öffentlichen Veranstaltung keine gerade Körperhaltung eingenommen habe. Das Regime in Pjöngjang bestätigte die Exekution bisher nicht.

Nach "Exekution" lebend gesehen

Nach Aussage des südkoreanischen Geheimdienstes wurden seit der Machtübernahme Kim Jong Uns Ende 2011 zahlreiche hochrangige Funktionäre Opfer politischer "Säuberungen". Ende 2013 wurde Kims Onkel Jang Song Thaek wegen angeblichen Hochverrats hingerichtet. Erst am Dienstag hatten Medien berichtet, dass in diesem Monat zwei nordkoreanische Funktionäre wegen Ungehorsams gegenüber Kim Jong Un sterben mussten.

Gelegentlich erweisen sich Nachrichten aus Südkorea über die angebliche Exekution hochrangiger Funktionäre im Norden der Halbinsel jedoch im Nachhinein als falsch. So war der angeblich im Februar hingerichtete frühere Armeechef Ri Yong Gil drei Monate später wieder aufgetaucht.

jj/kle (dpa, ap, rtr)