Senegal: Keine rosigen Aussichten für den "Pink Lake"
Der Retba-See zählte wegen seiner rosa Farbe zu den meistbesuchten Stätten im Senegal. Durch starke Regenfälle ist diese Färbung nun allerdings verloren gegangen.
Rosa Weltkulturerbe
Der Retba-See im Senegal wird wegen seiner Farbe "rosa See" genannt - und er könnte sogar UNESCO Weltkulturerbe werden. Der hohe Salzgehalt und das seltene Mikrobiom des Sees förderten lange Zeit eine Alge, die den See rosa färbte. Der See lockte wegen seiner Färbung nicht nur Touristen in den Ort Niaga, sein hoher Salzgehalt bildete auch Lebensgrundlage für viele Menschen.
Wichtige Einkommensquelle
Tausende Menschen lebten davon, am Rande des Sees Salz anzuhäufen. Alles änderte sich im September 2022, als sintflutartige Regenfälle in den See gespült wurden und einen breiten Kanal in das Ufer rissen. Der Pegel stieg an und die wertvollen Salzberge versanken. 7.000 Tonnen Salz im Wert von 700.000 US-Dollar wurden vernichtet, wie der Verband der Salzgewinnungsbetriebe am Retba-See mitteilte.
Grün-Braune Katastrophe
Die Touristenattraktion musste durch die Regenfälle auch seine Farbe einbüßen: Aus dem breitem Kanal in der Nähe des Sees wurde bräunlich-grünes Wasser in den See gespült, damit wurde der See kontaminiert und der See war fortan grün-braun-grau.
Fische sterben im Retba-See
Die nun veränderte Zusammensetzung des Seewassers sorgt dafür, dass viele Fische sterben und an Land gespült werden. Man befürchtet, dass Salz-Ernten in Zukunft nicht mehr möglich sein werden - und damit etwa 3000 Menschen die Lebensgrundlange entzogen wird. Die Souvenir-Verkäufer, die am Ufer des Sees standen, fürchten um ihre Zukunft, wenn das Wasser grün-braun bleibt.
Touristenmagnet in Gefahr
In der Hochsaison, Ende Januar bis Anfang März, war die rosa Farbe des Sees besonders leuchtend. Experten befürchten, dass der anhaltende Zustrom von sedimentreichem Wasser das Ökosystem des Sees dauerhaft verändern könnte. Für alle, die vom Tourismus am See leben, wäre das eine Katastrophe.