Seilbahn Zugspitze - das ist der Gipfel!
Deutschlands höchster Berg ist ein Erlebnis der Superlative. Jetzt hat er eine weitere Attraktion: Die neue Seilbahn zur Zugspitze bietet technische Weltrekorde und Besuchern eine barrierefreie Fahrt zum Alpenpanorama.
Deutschlands höchstgelegene Baustelle
50 Millionen Euro wurden investiert. Keine andere Seilbahn der Welt überwindet mit mehr als 3200 Metern Abstand von der Stütze bis zur Bergstation eine größere Entfernung. Sie hat mit 127 Metern die welthöchste Stahlbaustütze. Die Gondeln bewältigen auf einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern einen Höhenunterschied von knapp 2000 Metern. Das sind technische Weltrekorde.
Die erste neue Gondel
Verziert mit der weißen Silhouette des Wetterstein-Massivs versprechen die neuen Gondeln mehr Komfort und Ausblick. 120 Passagiere haben Platz. Pro Stunde soll die neue Seilbahn bis zu 600 Personen zum Gipfel bringen. Wenn die bis zum Boden verglaste Kabine in hohem Tempo über die einzige Stütze rollt ist ein Adrenalin-Kick auf der zehnminütigen Fahrt garantiert.
Die neue Bergstation
Drei Jahre lang haben die Ingenieure und Techniker an der neuen Seilbahn gearbeitet. An der Bergstation wird aber immer noch gebaut. So soll sie einmal aussehen: dreistöckig und rundum verglast mit Bahnsteigen, Technikgebäude und Panoramarestaurant. Höhenrausch stellt sich dort zukünftig schon beim Ein- und Aussteigen ein: Die Bergstation hängt 30 Meter frei über dem Abgrund.
Ausgedient nach 54 Jahren
Auf österreichischer Seite fuhr schon 1926 eine Seilbahn bis zum Zugspitzkamm auf 2805 Meter. 1963 übertrumpften aber die Bayern die Konkurrenz: Die Eibsee-Seilbahn brachte seitdem über 21 Millionen Gäste sogar auf 2960 Meter. Im Frühjahr 2017 fuhr ihre letzte Gondel ins Tal. Zählt man die zurückgelegten Kilometer zusammen, haben die alten Kabinen mehr als 76 Mal die Erde umrundet!
Rund um den Eibsee
Nach ihm war die alte Seilbahn benannt. An der Talstation in 1000 Metern Höhe liegt der karibisch anmutende Bergsee. Benannt ist er nach den Eiben-Bäumen, die ihn früher noch zahlreicher einrahmten als heute. Rund um den See mit seinen acht Inseln im kristallklaren Wasser führen Wanderwege. Auch mit dem Moutainbike kann die Gegend erkundet werden.
Gipfelkreuz
Im Zuge der Bauarbeiten für die neue Seilbahn war das goldene Gipfelkreuz im Mai 2017 von einem Kran beschädigt worden. Die Kette des Krans hatte einige goldene Strahlen des Kreuzes abgerissen. Ein Teil war in die Tiefe gefallen, konnte aber geborgen werden. Am 6. Dezember 2017 wurde in einer spektakulären Aktion das 4,88 Meter hohe Wahrzeichen der Zugspitze wieder an seinen Platz gebracht.
Panorama
Diese Aussicht zieht jährlich über eine halbe Million Besucher an. Bei klarem Wetter schweift der Blick über 400 Gipfel. Bergfexe kennen ihre Namen oder einfach in der App "Zugspitze" im AR-Gipfelviewer nachschauen. Doch vielen Touristen reichen einfach nur die Sonne und der herrliche Blick über Deutschland, Österreich, die Schweizer Alpen bis zu den Dolomiten in Italien.
Zugspitzplatt
Als wahres Winterparadies und ideale Wintersportarena gilt die Zugspitzregion, gibt es hier doch noch reichlich Naturschnee. Oft dauert die Saison für das Ski- und Rodelvergnügen auf dem Gletscher bis in den Mai hinein. So früh wie in diesem Winter ist der Schnee allerdings in den letzten Jahren selten gefallen. Die Alpen leiden bereits unter den Vorboten des Klimawandels.
Alternative Zahnradbahn
Erst durch die Zugspitzbahn konnte der höchste Gipfel Deutschlands zum Touristenparadies werden. Seit 1930 bringt die Bergbahn Gäste von Garmisch-Partenkirchen hinauf zum Gletscher. Die letzten Meter zum Zugspitzplateau überbrückt heute eine kurze Kabinenseilbahn. Mit der historischen Zahnradbahn dauert die Fahrt rund 75 Minuten. Im Sommer nutzen zahlreiche Wanderer diesen Weg zum Gipfel.
Deutschlands höchst gelegener Biergarten
Die meisten Gäste kommen im Sommer auf die Zugspitze. Auf sie setzen die Seilbahn-Betreiber. Nach dem Motto "Bergerlebnis für alle" sollen auch mehr Passagiere mit Behinderungen zum Gipfel kommen. Bis zu 600.000 Menschen im Jahr soll die barrierefreie Seilbahn befördern, und mindestens 50 bis 60 Jahre durchhalten. Ob es dann noch schneebedeckte Alpengipfel gibt, ist ungewiss.