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Politik

"Genug ist genug!"

20. April 2018

Hunderte Veranstaltungen, klare Forderungen: In den USA haben Schülerinnern und Schüler landesweit mit einem ganztägigen Streik gegen laxe Waffengesetze protestiert. Derweil lässt eine neue Studie aufhorchen.

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USA  St. Paul Anti Schußwaffendemo
Bild: picture-alliance/AP/J. Mone

Unter dem Motto "Genug ist genug!" waren in den Vereinigten Staaten rund 2500 Veranstaltungen angemeldet, auf denen für schärfere Waffengesetze geworben und demonstriert wurde. In zahlreichen Städten zogen die Jugendlichen aus ihren Klassenzimmern auf die Straßen. Auf Schildern war zu lesen: "Stoppt die Waffengewalt!", "Bücher statt Kugeln" oder "Recht auf Sicherheit".

In New York forderte Arielle Geismar, die 16 Jahre alte Mitgründerin der Initiative "New York says enough" (New York sagt, es reicht): "Wir wollen, dass durchgreifende Gesetzesänderungen beschlossen werden." In Washington hörten Demonstranten zunächst schweigend zu, als vor dem Gelände des Weißen Hauses die Namen von Waffengewalt-Opfern vorgetragen wurden. "Es muss etwas geschehen. Ich bin 18 und kann eine Waffe kaufen. Das ist nicht okay", meinte eine Schülerin in der Hauptstadt anschließend.

Sekunden der Stille

Der Streik ist Teil einer schon mehrere Wochen andauernden Kette von Protestaktionen in den USA. An einer High School in Parkland/Florida hatte Mitte Februar ein 19-Jähriger 14 Schüler und drei Erwachsene erschossen. Daraufhin entstand ein breites Bündnis demonstrierender junger Menschen.

An diesem Freitag jährte sich zudem das Massaker an der Columbine High School in Littleton/Colorado zum 19. Mal. Dort hatten im Jahr 1999 zwei Teenager zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen. Im Gedenken an die Opfer sollten deshalb alle Protestaktionen mit 13 Sekunden der Stille beginnen, je einer für die in Littleton Getöteten. Hinzu kam eine Minute der Stille als genereller Protest gegen zu laxe Waffengesetze.

Protest am Columbine-Jahrestag
"Niemals wieder": Leere Stühle für die Opfer der Massaker in Littleton und ParklandBild: picture-alliance/AP/C. Krua

Schulen im Visier

Jedes Jahr sterben in den Vereinigten Staaten viele Tausend Menschen durch Waffengewalt. Dabei werden zunehmend auch Schulen zum Ziel von Attentaten. In den vergangenen 18 Jahren seien bei Schießereien an US-Schulen schon mehr Menschen getötet worden als in den 100 Jahren davor, heißt es in einer im "Journal of Child and Family Studies" veröffentlichten Untersuchung.

Waffenbefürworter zeigten sich unbeeindruckt von den jüngsten Protestaktionen. Das Hauptziel der Demonstranten sei es, "die Waffen gesetzestreuer Amerikaner zu konfiszieren", sagte der Präsident des Verbands für Waffenrechte, Dudley Brown. "Wir werden uns ihnen bei jedem Schritt entgegenstellen."

wa/ust (rtr, dpa, afp)