Schätze der Dresdner Gemäldegalerie
Nach sieben Jahren umfangreicher Sanierung präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die weltberühmte Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung bis 1800 im Semperbau am Zwinger.
Schlummernde Venus
Das Bild des venezianischen Meisters Giorgione (1477 oder 1478-1510) gehört zu den berühmtesten der Dresdner Sammlung. Zur Wiedereröffnung der Alten Meister wird die nackte Schönheit jetzt auf einer Sonderbriefmarke abgebildet. Dabei hat sie sich in einer Publikumsabstimmung gegen die Dresdner Ikone "Sixtinische Madonna" durchgesetzt.
Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster
Bei der Restaurierung des berühmten Bildes von Johannes Vermeer (1632–1675) machten Restaurator Christoph Schlözel und seine Kollegen eine sensationelle Entdeckung: Der Liebesgott Amor im Hintergrund des Bildes war vor 250 Jahren von fremder Hand übermalt worden. Nachdem diese Schicht entfernt wurde, wirkt das Gemälde mit dem "Bild im Bild" ganz anders als zuvor.
Ganymed in den Fängen des Adlers
Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) hat eine dramatische Szene gemalt: In der Gestalt eines Adlers entführt Zeus Ganymed, der bei Homer als schöner Jüngling beschrieben wird. Bei Rembrandt ist er ein greinendes Kleinkind, das noch dazu Wasser lässt. Der Leidener Künstler verstößt mit seiner Darstellung bewusst brüskierend gegen alle Regeln der klassischen Historienmalerei.
Das Pastellkabinett
Das Dresdner Pastellkabinett ist weltweit einzigartig. Die Pigmente der Pastellfarben verbinden sich unmittelbar mit dem Licht, was die Farben intensiv leuchten lässt. Im Zentrum des Kabinetts hängt "Das Schokoladenmädchen" von Jean-Étienne Liotard (1702-1789), bei vielen Dresdnern das beliebteste Bild der Galerie.
Bronzestatuette des Kriegsgotts Mars
Giambolognas (1529-1608) Bronzestatuette aus dem 16. Jahrhundert gehört zu den bedeutendsten Schätzen der jetzt mit der Gemäldegalerie unter einem Dach vereinten Skulpturensammlung. Der 2018 für Dresden zurückerworbene Mars kam 1587 als persönliches Geschenk Giambolognas an den sächsischen Kurfürsten nach Sachsen. Es trägt den Beinamen "Dresdner Mars".
Dresdner Skulpturensammlung
Die neue Präsentation in der Sempergalerie versucht, die fruchtbaren Wechselwirkungen zwischen Skulpturen von der Antike bis zum Klassizismus und den Gemälden "Alter Meister" vor Augen zu führen.
Blickfang: Die drei Herkulanerinnen
1736 kamen mit drei Frauenstatuen einige der wohl berühmtesten antiken Skulpturen in die Dresdner Sammlung: die sogenannten Herkulanerinnen. Die Statuen bilden einen perspektivischen Blickfang in der neuen Antikenhalle.
Wiedereröffnung der Gemäldegalerie
Nachdem Schimmel, morsches Holz und undichte Fensterrahmen in jahrelanger Arbeit aus dem Semperbau entfernt und zahlreiche Bilder restauriert wurden, können sich die Dresdner und ihre Besucher aus aller Welt ab 29. Februar wieder auf einen außerordentlichen Kunstgenuss freuen.