"Schwieriger Weg" zum Frieden in Afghanistan
2. Dezember 2019"Stand heute würde ich sagen, dass sehr vieles dafür spricht, dass die Arbeit, die wir begonnen haben und die noch nicht beendet ist, auch fortgesetzt werden kann", sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrer Ankunft in Masar-i-Scharif. Sie besuchte dort Soldaten im Feldlager Camp Marmal, das von der Bundeswehr geführt wird. Der seit 18 Jahren andauernde Einsatz diene dem Zweck, Frieden und Stabilität in Afghanistan zu schaffen. "Das ist ein langer Weg. Das ist ein schwieriger Weg. Aber wir können auch feststellen, dass es Fortschritte gibt", sagte die CDU-Chefin.
Im Rahmen der NATO-geführten Mission "Resolute Support" sind etwa 1200 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert. Im Mittelpunkt der Mission stehen die Ausbildung und Beratung afghanischer Sicherheitskräfte. Am Standort in Masar-i-Scharif sind etwa 1000 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Auf dem Gelände befinden sich Unterkünfte, Werkstätten und Logistikeinrichtungen, ein Krankenhaus, Sportstätten sowie eine Kirche. Knapp 100 deutsche Soldaten sind derzeit in der Hauptstadt Kabul, knapp 200 weitere Männer und Frauen in Kundus.
USA verhandeln wieder mit den Taliban
Mitte Februar hatte das Bundeskabinett die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in dem Land am Hindukusch beschlossen. Das Mandat läuft am 31. März aus. Wegen des Wiedererstarkens der Taliban und der Expansion der Terrormiliz IS war das Kontingent zuletzt auf rund 16.000 Soldaten aufgestockt worden. In der Zeit des internationalen Kampfeinsatzes waren bis zu 150.000 internationale Soldaten im Einsatz.
Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump während eines unangekündigten Besuchs bei US-Truppen in Afghanistan erneut eine Einigung mit den militant-islamistischen Taliban in Aussicht gestellt. Er glaube, dass die Taliban mittlerweile auch eine Waffenruhe wollten, sagte Trump. Der US-Präsident will die US-Truppenstärke in Afghanistan von aktuell mehr als 12.000 auf etwa 8600 reduzieren Ein Erfolg in Verhandlungen mit den Taliban könnte solch einen Truppenabzug ermöglichen. Auch die Zahl der Bundeswehrsoldaten würde dann wohl verringert werden.
rb/jj (afp, dpa, rtr)