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Ex-Ministerpräsident Harald Ringstorff tot

23. November 2020

Der SPD-Politiker war beliebt in Mecklenburg-Vorpommern, aber nicht immer unumstritten. Vor allem seine Koalition mit den Linken stieß viele ab. Nun starb Harald Ringstorff 81-jährig an einer Nervenkrankheit.

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Ex-Ministerpräsident Harald Ringstorff
Harald Ringstorff (1939 bis 2020)Bild: Grit Büttner/dpa/picture-alliance

Mecklenburg-Vorpommerns langjähriger Ministerpräsident Harald Ringstorff ist tot. Er starb bereits am vergangenen Donnerstag im Alter von 81 Jahren, wie die Staatskanzlei in Schwerin mitteilte. Darüber habe seine Ehefrau Dagmar Ringstorff Ministerpräsidentin Manuela Schwesig persönlich informiert. Ringstorff litt in seinen letzten Lebensjahren an einer fortschreitenden Nervenkrankheit.

Bundesweit erste Polit-Ehe von SPD und Linken  

Der SPD-Politiker war zehn Jahre lang - von 1998 bis 2008 - Regierungschef in Mecklenburg-Vorpommern - so lange, wie kein anderer Ministerpräsident in der Geschichte des nördlichen Bundeslandes. Bundesweite Aufmerksamkeit weckte er 1998, als er das erste rot-rote Regierungsbündnis in einem Bundesland mit der damaligen PDS - der heutigen Partei Die Linke - einging. Mit ihr regierte Ringstorff schließlich acht Jahre lang von 1998 bis 2006, anfangs gegen Widerstände in der Bundes-SPD.

"Liebe zur plattdeutschen Sprache" 

Ringstorff wurde 1939 im westmecklenburgischen Wittenburg geboren. Er studierte er an der Universität Rostock Chemie und arbeitete lange Zeit im Schiffbaukombinat der DDR. 1989 gehörte er dann zu den Gründern der SPD in Mecklenburg-Vorpommern, im darauffolgenden Jahr wurde er ihr Landeschef, ließ sich in die DDR-Volkskammer wählen und wurde dann SPD-Fraktionschef im Landtag. "Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen", erklärte Schwesig. "Er hat mit seiner großen Heimatverbundenheit, seiner bodenständigen, ruhigen und zugleich zupackenden Art und seiner Liebe zur plattdeutschen Sprache das Amt des Ministerpräsidenten hervorragend ausgefüllt."

sti/se (afp, dpa)