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Schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst

18. Februar 2016

In einem Kölner Flüchtlingsheim erheben Bewohner massive Vorwürfe gegen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma: Sie sollen Frauen mehrfach sexuell belästigt haben.

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Deutschland Frauen in Flüchtlingsunterkünften (Foto: picture-alliance/dpa/H. Tittel)
Bettlaken zum Schutz der Privatsphäre: Flüchtlinge müssen in vielen Turnhallen auf engstem Raum zusammenlebenBild: picture-alliance/dpa/H. Tittel

Die Flüchtlingsfrauen werfen Mitarbeitern des zuständigen Sicherheitsdienstes in einem Brief der sexuellen Übergriffe vor, berichten örtliche Medien. Frauen seien beim Duschen und Stillen ihrer Babys fotografiert und gefilmt geworden. Zudem hätten Sicherheitsleute den Frauen aufgelauert und sie zum Geschlechtsverkehr aufgefordert, heiße es in dem Brief.

Eine junge Syrerin wurde mit den Worten zitiert, ein Wachmann habe ihr mit einem baldigen Rauswurf aus dem Heim gedroht, als sie sich ihm verweigert habe. Laut Bericht nahm die Polizei wegen eines Anfangsverdachts auf sexuellen Missbrauch Ermittlungen in der Unterkunft auf. Der Projektmanager der Sicherheitsfirma habe sich entsetzt gezeigt und sich zugleich überzeugt geäußert, dass die Vorwürfe haltlos seien.

Die Vorwürfe waren am Mittwoch bei einer Demonstration von rund 50 Bewohnern der Notunterkunft vor dem Bundesamt für Migration in Köln bekannt geworden. Bei dem Protestzug waren laut Polizei zudem Flugblätter und offene Briefe verteilt worden. In diesem Zusammenhang wurden im Namen der Bewohnerinnen unter anderem die angeblichen sexuellen Übergriffe angeprangert. Nach Darstellung der Ermittler wurde zunächst eine Frau identifiziert, die Angaben zu einer sexuellen Belästigung macht. Die Richtigkeit dieser Angaben werde nun überprüft.

Proteste gegen Zustände

Derzeit befragten die Beamten Zeugen im Asylbewerberheim, teilte die Polizei mit. "Bislang lassen sich die Vorwürfe nicht konkretisieren", sagte ein Polizeisprecher. Es fehlten demnach zunächst genaue Erkenntnisse über mutmaßliche Opfer und über Tatzeiten. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

In der Notunterkunft sind derzeit 200 Menschen untergebracht. Die Stadt kündigte an, die Vorwürfe "dezidiert zu prüfen". Auch die hygienischen Zustände und die Betreuung in dem Heim stehen in der Kritik.

pab/pg (dpa, epd)

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