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Stillstand am Öresund

22. Dezember 2015

Die geplanten Passkontrollen an der schwedischen Grenze haben immer drastischere Folgen für Reisende zwischen Dänemark und Schweden. Nun wird jede zweite Verbindung über die Öresund-Brücke gestrichen.

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Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden (Foto: PUBLICATIONxINxGERxSUIxONLY Copyright: LUDVIGxTHUNMAN 21821246)
Bild: Reuters/J. Drake

Erst am Montag hatte das schwedische Bahnunternehmen SJ angekündigt, den Personenverkehr zwischen Dänemark und Schweden einzustellen. Nun will auch die Bahngesellschaft Skantrafiken die Verbindungen zwischen beiden Ländern einschränken.

Volle Züge und Verspätungen

Wegen der geplanten Ausweiskontrollen ab dem 4. Januar werde jede zweite Verbindung über die Öresund-Brück gestrichen, kündigte das Unternehmen an. Die Fahrgäste müssten dann mit sehr vollen Zügen und Verspätungen rechnen, sagte ein Sprecher. Die Züge ins schwedische Malmö fahren zudem nicht mehr am Kopenhagener Hauptbahnhof, sondern am Flughafen Kastrup ab, wo die Ausweiskontrollen stattfinden sollen.

Die schwedische Regierung hat die Grenzkontrollen verschärft, um den Zuzug von Flüchtlingen einzudämmen. Laut einem neuen Gesetz müssen die Transportunternehmen künftig dafür sorgen, dass sie Passagiere nur noch mit einem gültigen Ausweis mit Foto über die Grenze befördern.

Tausende Pendler sind betroffen

Das Bahnunternehmen SJ hatte zuvor erklärt, die Schnellzüge zwischen Stockholm und Kopenhagen einzustellen. Die Mitarbeiter hätten keine Zeit, alle Passagiere zu kontrollieren. Verglichen mit SJ befördert Skanetrafiken deutlich mehr Passagiere, darunter auch viele Pendler. Fast 18.000 Schweden fahren nach offiziellen Angaben jeden Tag nach Kopenhagen zur Arbeit.

Schweden hatte in den vergangenen Monaten gemessen an der Einwohnerzahl mehr Flüchtlinge aufgenommen als alle anderen europäischen Staaten. In diesem Jahr sind bereits 150.000 Asylsuchende in dem Land angekommen.

cr/djo (afp, dpa)