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Schneemassen begraben Nordostamerika

28. Januar 2015

New York ist noch einmal davongekommen. Doch für Neuengland gilt weiter eine Blizzard-Warnung: Der Nordosten der USA versinkt in weißer Pracht.

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Ein Mann kämpft sich auf Skiern durch Boston (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/B. Snyder

Die Unwetterfront "Juno" hat große Gebiete im Nordosten der USA unter einer dicken Schneedecke begraben. In Boston fielen mehr als 60 Zentimeter Schnee - so viel wie selten zuvor in der Geschichte der Stadt. Andernorts im Bundesstaat Massachusetts türmten sich die Schneemassen gar rund 90 Zentimeter auf. Insgesamt wurden im Nordosten mehr als 8000 Flüge gestrichen.

Warnungen vor einem heftigen Schneesturm - einem sogenannten Blizzard - gelten in der Nacht zum Mittwoch noch für Massachusetts sowie die Bundesstaaten Maine, New Hampshire und Rhode Island. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst kaum. Auf Nantucket, einer kleinen Insel vor der Küste von Massachusetts, blies der eisige Wind mit bis zu 120 Stundenkilometern. Alle rund 13.000 Bewohner mussten ohne Strom ausharren, und die Innenstadt war überflutet.

Ein Mann läuft durch eine tief verschneite Straße in Somerville, Massachusetts (Foto: Reuters)
Eingeschneit: Somerville, MassachusettsBild: Reuters/B. Snyder

Warnungen vor "Snowmageddon"

Die Behörden hatten ein Unwetter historischen Ausmaßes befürchtet. Doch davon war "Juno" vielerorts weit entfernt. Die drastischen Warnungen vor einem "Snowmageddon", einer Schneeapokalypse, führten auch zu Kritik. Ein Meteorologe des Nationalen Wetterdienstes bat öffentlich auf Twitter um Verzeihung. "Meine tiefste Entschuldigung", schrieb Gary Szatkowski an die Bürger gerichtet. "Sie haben viele Entscheidungen getroffen, weil sie von uns erwarteten, dass wir richtig liegen, aber das taten wir nicht."

In New York war entgegen der Warnungen vergleichsweise wenig Schnee gefallen. In der Millionenstadt blieb ein Chaos auch deshalb aus, weil die Stadt starke Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte, inklusive einem vorübergehenden Fahrverbot für Autos. Auch die U-Bahnen standen erstmals in ihrer 110-jährigen Geschichte still. "Wir sind gerade noch einmal davonkommen", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio dem TV-Sender CNN.

Eingeschneite 5th Avenue in New York (Foto: Reuters)
Schneelichter: Fifth Avenue in New YorkBild: Reuters/C. Allegri

"Wir hatten Glück"

Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, verteidigte die Entscheidung, den U-Bahn-Verkehr einzustellen. In der Vergangenheit seien Menschen bei solchen Stürmen ums Leben gekommen. "Es ist besser, im Nachhinein sagen zu können: 'Wir hatten Glück'", sagte Cuomo. Viele Geschäfte, Büros, Kindergärten und Schulen blieben geschlossen. Dafür waren die Parks voller Familien mit Schlitten und Skiern. Schulen und Theater wollten an diesem Mittwoch den normalen Betrieb wieder aufnehmen. Dann ist New York tatsächlich wieder "die Stadt, die niemals schläft".

jj/fab (dpa, afp)