Schauspieler Gerd Baltus gestorben
14. Dezember 2019Baltus wurde 1932 in Bremen geboren. Sein Vater, ein Lehrer, wurde 1939 aus dem Dienst entlassen - wegen "politischer Unzuverlässigkeit" und weil er mit einer Halbjüdin verheiratet war. Schon als Jurastudent begann Baltus mit der Schauspielerei im Bremer Zimmertheater. Nach vier Semestern brach er sein Studium ab, sprach am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg vor und erhielt auf Anhieb ein Engagement.
In der Folge sammelte er auf verschiedenen Bühnen zwischen Hamburg und München Erfahrung unter bekannten Intendanten wie Gustaf Gründgens und August Everding ebenso trat er auf den Salzburger Festspielen auf. Für seine erste größere Filmrolle in "Wälsungenblut" erhielt er 1965 den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller. 1972 inszenierte August Everding im Münchner Residenztheater Harold Pinters "Hausmeister", in dem Baltus als Aston neben Heinz Rühmann als Davies brillierte. Das Stück war einer der letzten großen Theatererfolge des Volksschauspielers Rühmann.
Bekanntes TV-Gesicht
Ab Mitte der 1970er-Jahre konzentrierte sich Gerd Baltus vor allem auf Film und Fernsehen, auch als Hörspielsprecher war er gefragt. In den 1980er-Jahren galt er als einer der meistbeschäftigten Schauspieler Deutschlands. Regisseure legten ihn vor allem auf die Darstellung hintergründiger Charaktere und Sonderlinge fest. Für Serien wie "Der Kommissar" oder "Derrick" stand er ebenso vor der Kamera wie später für "Unser Lehrer Doktor Specht", "Ein Bayer auf Rügen" oder "Zwei Männer am Herd". Auch im "Tatort" war er mehrmals mit von der Partie.
Sein 1978 geborener Sohn Philipp entschied sich ebenfalls für die Schauspielerei. In "Der Mann, der alles kann" standen sie gemeinsam vor der Kamera.
Zuletzt sah man Gerd Baltus nicht mehr so häufig im Fernsehen, aber hin und wieder war er noch in Serien wie "In aller Freundschaft" und zuletzt in "Danni Lowinski" (2013) zu sehen. Gerd Baltus starb am Freitag im Alter von 87 Jahren in Hamburg.
pj/mak (dpa/ndr.de/munzinger)