Schalke blamiert sich gegen Hoffenheim
3. Dezember 20131899 Hoffenheim und Borussia Dortmund sind dem Hamburger SV und dem 1. FC Kaiserslautern ins Viertelfinale des DFB-Pokals gefolgt. Die Hoffenheimer setzten sich mit 3:1 (3:0) beim FC Schalke 04 durch. Kai Herdling (21. Minute), Kevin Volland (32.) und Roberto Firmino (35.) sorgten für die Entscheidung zugunsten der Gäste, Jefferson Farfán verkürzte für die Schalker (67.). Dortmund gewann im Achtelfinale beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken dank der Treffer von Julian Schieber (19.) und Jonas Hofmann (49.) mit 2:0 (1:0).
Zuvor setzte sich der HSV nach Treffern von Maximilian Beister (42. Minute) und Ivo Ilicevic (85.) mit 2:1 (1:0) gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln durch. Adam Matuschyk (54.) hatte zwischenzeitlich den Ausgleich für die Kölner erzielt. Damit stehen die Hanseaten erstmals seit fünf Jahren wieder unter den letzten Acht. Zweitligist Kaiserslautern gewann dank der Treffer von Willi Orban (18.), Simon Zoller (45.+1) und Marcel Gaus (83.) 3:0 (2:0) beim Liga-Konkurrenten 1. FC Union Berlin.
Bitteres Pokal-Aus für Schalke
In dem Duell der beiden offensivstarken, aber defensivschwachen Teams aus Schalke und Hoffenheim gab es kein langes Abwarten. Beide suchten schnell den Weg nach vorne. Schalke kombinierte mit dem Selbstvertrauen des 3:0-Bundesliga-Sieges gegen den VfB Stuttgart zunächst recht ansehnlich und kam nach einer Flanke von Jungstar Julian Draxler auch zur ersten Chance, Kapitän Benedikt Höwedes köpfte allerdings über die Latte (6.). Hoffenheim konterte blitzschnell und gefährlich. Dennoch fiel der Führungstreffer der Gäste aus heiterem Himmel: Eine Flanke von Kai Herdling flog an Freund und Feind vorbei ins Tor (21.). Die Gastgeber griffen zwar weiter an, doch der letzte Pass kam nicht an. Besser machten es die Hoffenheimer, die nach einem Fehler von Jermaine Jones durch Kevin Volland zum 2:0 kamen (32.). Vor dem dritten Treffer durch Roberto Firmino patzte Roman Neustädter (35.).
Zur Aufholjagd entschlossen kamen die Königsblauen aus der Kabine und nisteten sich in der Hälfte der Hoffenheimer ein. Ein Treffer wollte allerdings zunächst nicht fallen. Die Gäste suchten wie im ersten Durchgang ihr Glück in Kontern, doch die Schalker machten das Spiel. In der 64. Minute konnte der von Trainer Markus Gisdol ins Hoffenheimer Tor beorderte Jens Grahl einen strammen Schuss von Julian Draxler gerade noch an den Pfosten lenken. Zwei Minuten später ließ Farfan dem unerfahrene Keeper jedoch keine Chance: Draxler bediente Farfan auf rechts, der mit einer Körpertäuschung Jeremy Toljan aussteigen ließ und gefühlvoll zum 1:3 ins linke Eck schlenzte. Schalke warf alles nach vorne und kämpfte verbissen. In der 80. Minute traf Adam Szalai ins Netz der Hoffenheimer, doch er stand im Abseits. Ein reguläres Tor fiel nicht mehr, und die Schalker Blamage stand fest.
Hamburg und Köln schenken sich nichts
Vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Hamburger Volkspark entwickelte sich von Beginn an ein echter Pokalkampf, mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Köln. Während die Hamburger zunächst nur durch einen 20-Meter-Schuss von Hakan Calhanoglu für Gefahr sorgten (19.), hatten die Kölner gleich mehrfach die Führung auf dem Fuss. Doch zunächst rutschte Slawomir Peszko zweimal haarscharf am Ball vorbei (28. und 31.), dann scheiterte Adam Matuschyk (32.) in aussichtsreicher Position an HSV-Keeper Rene Adler. Auf der Gegenseite hatte Timo Horn im Kölner Tor keine Chance gegen den sehenswerten Volleyschuss von Beister.
Der HSV startete mit viel Elan in die zweite Halbzeit, Köln wirkte überrascht von der Anfangs-Offensive des Erstligisten. Doch dann machten die Hamburger die Gäste selbst stark: In der 54. Minute vertändelte Tomas Rincon den Ball leichtfertig, Matuschyk eroberte das Leder, zog auf direktem Weg Richtung Tor von Rene Adler und versenkte den Ball in Torjäger-Manier zum 1:1. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, jeder Quadratmeter wurde um jeden Preis beackert. Ein Übergewicht auf einer Seite ließ sich nicht erkennen. Ein Moment der Unachtsamkeit in Kölns Hintermannschaft reichte dem HSV dann überraschend zur erneuten Führung. Hakan Calhanoglu legte am rechten Strafraumeck zurück auf Milan Badelj, der abzog. Von Kevin Wimmers Abwehrbein gelangte der Ball zu Ivo Ilicevic, der - sträflich alleine gelassen - aus acht Metern direkt zum 2:1 vollstreckte. Auch danach gaben die Gäste aus Köln weiter alles, doch ein weiterer Treffer gelang dem starken Zweitligisten nicht.
Dortmund und Kaiserslautern siegen ungefährdet
Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von insgesamt sieben Stammspielern kam Borussia Dortmund beim 1. FC Saarbrücken nie in Gefahr. Der BVB hätte bis zur Pause mehr als nur den Kopfballtreffer durch Schieber erzielen können. Der geschonte Torjäger Robert Lewandowski sah von der Ersatzbank aus, wie der Saarbrücker Marcel Ziemer dies bei seinem Pfostentreffer (37.) fast bestraft hätte. Hofmann stellte dann kurz nach dem Wechsel die Kräfteverhältnisse klar. Die Dortmunder, 2012 strahlender Finalsieger gegen den FC Bayern, stehen damit zum dritten Mal nacheinander im Viertelfinale.
Gut erholt vom jüngsten 2:3 in der Liga in Dresden präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern bei Union Berlin. Die Pfälzer dominierten die Partie von Beginn an und erzielten nach Eckbällen in der ersten Hälfte auch die verdienten Tore. Orban köpfte eine Flanke von Enis Alushi ein, Zoller drückte das Leder unmittelbar vor der Pause mit der Brust über die Linie, Gaus machte in der Schlussphase alles klar. Die Lauterer, Pokalsieger 1996 und 2003 im Endspiel, haben nun erstmals seit drei Jahren wieder die Chance auf den Halbfinal-Einzug.