Trainerwechsel bei Mainz und Schalke
28. September 2020Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Aufsteiger VfB-Stuttgart hat der FSV Mainz 05 die Reißleine gezogen und die Trennung von Achim Beierlorzer bekannt gegeben. Mit diesem Schritt reagierten die Rheinhessen am Montag nicht nur auf den sportlichen Fehlstart in der Liga mit null Punkten nach zwei Spielen, sondern vor allem auch auf die Turbulenzen im Verein rund um den Spielerstreik aus Solidarität nach der Degradierung von Stürmer Adam Szalai.
"Bis auf Weiteres" und damit auch im Punktspiel am Freitag bei Union Berlin wird der bisherige Co-Trainer Jan-Moritz Lichte das Team betreuen. "Mit dem Wechsel an der Position des Trainers ist unsere Analyse der aktuellen Situation nicht abgeschlossen", sagte der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder. Mit der Trennung von Beierlorzer wolle der Klub aber "der Mannschaft kurzfristig und perspektivisch neue Impulse geben". Beierlorzer hatte die Mainzer im vergangenen November nach der Entlassung von Sandro Schwarz und nur wenige Tage nach der Trennung vom 1. FC Köln übernommen.
Beierlorzer zeigte sich "enttäuscht über die Entscheidung des Vereins", wie er in einer Klubmitteilung zitiert wurde: "Nichtsdestotrotz wünsche ich Mainz 05 und der Mannschaft für den weiteren Weg alles Gute." Beierlorzer hatte sich zuvor noch kämpferisch gegeben: "Zu 100 Prozent" sehe er seine Zukunft bei den Rheinhessen.
Schalke macht den Anfang
Damit hat die Bundesliga nach dem zweiten Spieltag bereits die zweite Trainerentlassung. Am Morgen nach der 1:3-Heimpleite gegen Werder Bremen hatte bereits der FC Schalke 04 den Rauswurf von David Wagner bekannt gegeben. Der 48-Jährige war knapp 15 Monate Chefcoach.
Nach dem schlechtesten Saisonstart eines Klubs in der Bundesligageschichte liegen die Gelsenkirchener nach dem 2. Spieltag mit 1:11 Toren und null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz.
"Wir alle hatten gehofft, dass wir die sportliche Wende zusammen mit David Wagner schaffen können. Leider haben die ersten beiden Spieltage der neuen Saison nicht die dafür notwendigen Leistungen und Resultate erbracht", sagte Sportvorstand Jochen Schneider. "Wir haben uns daher dazu entschlossen, den Weg des personellen Neuanfangs zu gehen." Diese Entscheidung sei trotz der enttäuschenden Ergebnisse "alles andere als leichtgefallen".
Der Manager hatte an seinem Wunschtrainer Wagner trotz des beispiellosen Absturzes in der Rückrunde der vergangenen Saison gegen große Widerstände im Klub in der Sommerpause festgehalten. Nach dem 0:8-Debakel vor einer Woche bei Bayern München hatte er eine "deutliche Leistungssteigerung" gefordert. Nach dem Spiel am Samstagabend schwieg er zunächst.
Wagner hatte nach der erneuten Niederlage noch gesagt: "Ich glaube, dass ich Teil der Lösung sein kann." Allerdings gab er auch zu: "Ich bin der Hauptverantwortliche. Ich kenne die Mechanismen."
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ust/fab/og (sid, dpa)