"Saving Banksy": Europapremiere in Dresden
18. Februar 2017"Ist das Kunst oder kann das weg?" In Banksys Fall muss es wohl eher heißen: "Das ist Kunst, also ist es schnell wieder weg!" Kaum taucht ein echter Banksy an einer x-beliebigen Hauswand auf, ist er meist genauso schnell wieder verschwunden. Denn die Schablonengraffitis des wohl berühmtesten aller Straßenkünstler sind bares Geld wert - enorm viel Geld. Und werden deshalb regelmäßig aus den Wänden gehauen. Natürlich ist das illegal: Die Diebe zerstören Eigentum und begehen Diebstahl an der Öffentlichkeit, für die Banksy seine Kunst ja macht.
Geliebtes Hassobjekt: Banksys Kunst
Aber das ist nicht der einzige Grund, warum seine Werke verschwinden: Vielen Stadtverwaltungen gilt seine Kunst als Vandalismus, als Schandfleck. So zum Beispiel den Behörden in San Francisco: Als Banksy die Stadt 2010 besuchte, tauchten über Nacht immer neue Stencils, wie die Schablonengraffitis heißen, auf. Einerseits lösten sie einen wahren Hype aus, andererseits bekamen die Hauseigentümer, deren Wände Banksy verschönert hatte, Ärger mit der Stadt. Viele ließen die Kunst übermalen, um keine Strafe zahlen zu müssen, während andere Werke teuer verkauft wurden.
Vandale und hochgehandelter Liebling der Kunstszene
Banksy ist eine Mischung von beidem. Wie kann ungeschützte Streetart zwischen Bürokratie, Spekulation und Kommerzialisierung überleben? Dieser Frage geht die Dokumentation "Saving Banksy" von Colin Day und Mike Tarrolly nach. Europa-Premiere der englischen Originalfassung ist am 18. Februar in Dresden, im Rahmen der "Magic City"-Ausstellung auf dem Areal "Zeitenströmung". Dazu zeigen die Organisatoren die Reportage "One Day in Dismaland" über Banksys ebenso faszinierende wie verstörende Version eines Freizeitparks. Eines der seltenen Interviews mit dem öffentlichkeitsscheuen Künstler gibt es als Zugabe. Wer dann erst richtig Lust auf Banksy bekommen hat, kann sich einige seiner Werke in der Ausstellung ansehen - und das an diesem Wochenende rund um die Uhr: von 11:00 Uhr am 18. Februar bis 17:00 Uhr am 19. Februar.