Satellitenstart für bessere Navigation
13. Dezember 2017Eine Ariane-5-Rakete hat vier neue Satelliten von in den Orbit transportiert, die für das Galileo-Navigationssystem um die Erde kreisen sollen. Insgesamt sind inzwischen 22 Galileo-Satelliten im All. Allerdings sind davon nur 14 in Betrieb, da die Konfiguration Zeit in Anspruch nimmt.
Für weltweiten Empfang braucht man mindestens 24 Satelliten. Außerdem sollen Ersatzsatelliten in die Umlaufbahn gebracht werden. Bis Ende 2018 soll das System schließlich voll einsatzbereit sein. Gestartet ist die Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana in Südamerika.
Prestigeprojekt der europäischen Raumfahrt
Mit dem milliardenschweren Projekt will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Dienste sind seit einem Jahr verfügbar, nach Angaben der Betreiber rüsten Handyhersteller inzwischen Modelle nicht nur mit GPS-, sondern auch mit Galileo-Empfängern aus. Dadurch verbessert sich für die Nutzer die Genauigkeit etwa bei Karten-Apps, weil sie Signale beider Dienste empfangen können. Es werde erwartet, dass damit Positionen auf 30 Zentimeter genau bestimmt werden können - statt um die fünf Meter mit GPS allein, sagte der ESA-Direktor für Satellitennavigation, Paul Verhoef.
Probleme mit Atomuhren behoben
Die Anfang des Jahres öffentlich gewordenen Probleme mit Atomuhren an Bord mancher Satelliten, die sich bereits im Orbit befinden, hat Galileo inzwischen nach eigenen Angaben im Griff. "Für uns ist das Thema der Uhren hinter uns", sagte ESA-Direktor Verhoef. Allerdings wollten ESA und EU-Kommission nicht verraten, wie viele Uhren von den Problemen betroffen waren.
Die ESA hatte im Januar bekanntgegeben, dass Atomuhren in mehreren Satelliten ausgefallen waren. Die Uhren sind entscheidend, damit das System funktioniert. Da es an Board jedes Satelliten drei Ersatzuhren gibt, ist kein Satellit ausgefallen. Verhoef sagte, dass die neuen Satelliten nun auch mit erneuerten Atomuhren ausgestattet seien. Für die Satelliten, die bereits im All sind, gebe es "operative Maßnahmen" um sicherzustellen, dass sie so lang wie möglich in Betrieb bleiben.
dh/stu (dpa, afp)