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Bayerns Königstransfer Saki Kumogai

8. Dezember 2021

Die Japanerin Saki Kumagai hat mit dem FC Bayern Großes vor: die Champions League zu gewinnen. Die Münchenerinnen setzen auf die Erfahrung ihres Königstransfers, denn Kumagai gewann mit Lyon bereits fünfmal den Titel.

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Saki Kumagai vom FC Bayern München
Torgefährlich für die Bayern: Saki Kumagai Bild: Sven Beyrich/Sport Press Photo/ZUMAPRESS.com/picture alliance

Schnörkellos, vorausschauend, ballsicher - wer Saki Kumugai Fußball spielen sieht, bekommt nicht das große Spektakel geboten. Eher abgeklärte Ruhe, Übersicht und große Spielintelligenz. "Bevor ich den Ball annehme, denke ich schon daran, wie es dann weitergeht", erklärt die Defensivkünstlerin ihren Spielstil. "Ich will meine Mitspielerinnen so anspielen, dass sie genug Zeit und Raum haben, um den Ball zu verwerten."

Und das gelingt der 31-Jährigen nahezu immer. Nun soll sie im Gefüge des deutschen Meisters FC Bayern München die Balance zwischen Defensive und Offensive verbessern; mit ihren öffnenden Pässen sorgt sie auch für schnelles Umschaltspiel - und bei Standardsituationen für höchste Torgefahr. 

Frauen Fußball Champions League | Bayern München v Olympique Lyon | Tor 1:0
Kumagais Siegtreffer gegen LyonBild: Sven Hoppe/picture alliance/dpa

Das bewies die Japanerin auch im vergangenen Spiel der Champions League gegen ihren Ex-Klub Olympique Lyon: Ecke, Kopfball Kumogai - Tor! Es war das entscheidende 1:0, das sie für ihren neuen Verein erzielte. Mit nun sieben Punkten aus vier Spielen hat der FC Bayern das Erreichen des Viertelfinales in der eigenen Hand und ist vor dem Duell mit dem schwedischen Klub BK Häcken klarer Favorit.

Königstransfer der Münchnerinnen

Kumagai wurde in Sapporo geboren. Dort spielte sie bis sie 15 Jahre alt war, nur mit Jungen, da es keine Mädchenmannschaft gab. Das war eine gute Übung für ihr heutiges taktisches Verständnis: "Die waren alle schneller als ich, da musste ich schnell überlegen, wohin ich passe".

2009 wechselte sie zu den Urawa Red Diamonds, wo auch schonmal Guido Buchwald, Uwe Bein, Holger Osieck und Michael Rummenigge oder Horst Kuppel als Spieler oder Trainer unter Vertrag standen. Kumagai avancierte zur Nationalspielerin und Spielführerin der japanischen Mannschaft, mit der sie mehrmals Asienmeisterin und 2011 sogar Weltmeisterin wurde - in Deutschland. Im Finale gelang ihr der Siegtreffer im Elfmeterschießen gegen die USA.

Frauen WM 2011: JAPAN - USA , 17.07.2011 Saki Kumagai Jubel
Saki Kumagai (hinten links) holte mit Japan 2011 den WM-Titel in Deutschland und schoss den entscheidenden ElfmeterBild: Anke Fleig/Sven Simon/picture alliance

Danach wechselte sie als frisch gekürte Weltmeisterin zum deutschen Rekordmeister FFC Frankfurt (heute Eintracht Frankfurt), um sich sich 2013 Olympique Lyon anzuschließen. Dort feierte Asiens Fußballerin des Jahres von 2019 sieben französische Meisterschaften, sechs Pokalsiege und gleich fünf Champions-League-Titel in Folge.

Rückkehr in die Bundesliga

Im Sommer lief ihr Vertrag bei Lyon aus und dem FC Bayern, den eine Partnerschaft mit dem Japanischen Fußballverband JFA verbindet, gelang der Transfercoup. Kumagai hätte sich im Prinzip jeden Klub der Welt aussuchen können - in den USA, in der hoch gelobten englischen Women's Soccer League oder in ihrer Heimat. Doch sie entschied sich für die Rückkehr in die Bundesliga und den deutschen Meister, wo sie einen Zweijahresvertrag bis 2023 erhielt.

Italien Champions-League-Finale der Frauen Wolfsburg vs. Lyon in Reggio
Mit Olympique Lyon wurde Kumagai fünfmal Champions-League-SiegerinBild: Getty Images/AFP/G. Cacace

"Ich bin sehr glücklich und freue mich sehr darauf, beim FC Bayern München spielen zu können", erklärte Kumagai bei ihrer Vorstellung. Sie habe im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern gemerkt, mit was für einer Geschlossenheit Bayern spiele und dass es ein sehr gutes Team sei. Tipps holte sich Kamagai vorab bei der ehemaligen Bayern-Spielerin Mana Iwabuchi: "Ich habe gehört, dass Bayern München ein großartiger Verein und auch München eine sehr schöne Stadt ist."

Höchste Ziele - auch mit den Bayern

Cheftrainer Jens Scheuer sieht in Kamagai eine "unglaublich ballsichere, defensive Mittelfeldspielerin, die in der Nationalmannschaft aber auch in der Innenverteidigung spielt. Sie ist also sehr flexibel, was für uns ein zusätzlicher Vorteil ist." Und Bianca Rech, Sportliche Leiterin der FC Bayern Frauen, schwärmte: "Sie bringt eine unglaubliche internationale Erfahrung mit und wird in unserem Team bei der weiteren Entwicklung eine wichtige Rolle spielen." 

Ein Team, das nach dem Halbfinal-Aus gegen den FC Chelsea in der vergangenen Saison hungrig ist auf den Champions-League-Titel, um den zuletzt vor allem englische, französische und spanische Mannschaften spielten. Nun haben die Münchnerinnen eine in ihren Reihen, die ganz genau weiß, wie das geht mit dem Titelgewinn. Und nichts anderes will Kamagai in ihrer neuen bayerischen Heimat erreichen, das stellte sie gleich von Beginn an selbstbewusst klar: "Ich möchte mit dem FC Bayern die Champions League gewinnen".