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Rückschlag für Assad-Regime im Nordwesten

27. April 2015

Kämpfer der Al-Nusra-Front und andere islamistische Rebellen haben dem syrischen Regime im Nordwesten des Landes erneut einen empfindlichen Schlag versetzt. Bei Idlib eroberten sie ein wichtiges Militärlager.

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Kämpfer der Al-Nusra Front im Einsatz (Foto: AFP/Getty Images)
Kämpfer der Al-Nusra FrontBild: AFP/Getty Images/F. al-Halabi

Gemeinsam mit ihren Verbündeten hätten sie das Militärlager Al-Karmid überrannt, berichteten Aktivisten der radikalen Al-Nusra-Front, des syrischen Ablegers von Al-Kaida. Per Skype teilte ein Rebellenführer mit, ein Selbstmordattentäter habe einen mit zwei Tonnen Sprengstoff beladenen Wagen an einem Eingang der Militärbasis zur Explosion gebracht und damit den Kämpfern Zugang verschafft.

In den syrischen Staatsmedien war von heftigen Kämpfen mit Luftangriffen auf die Rebellen in der Region die Rede, allerdings nicht vom Fall des Stützpunktes. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, sie wisse von mehreren Angriffen der Luftwaffe auf Al-Karmid. Zuvor habe es heftige Kämpfe um das Lager gegeben, dabei seien mindestens 15 Menschen getötet worden. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite jedoch kaum überprüft werden.

Bereits Ende März hatten islamistische Rebellen die Provinzhauptstadt Idlib eingenommen. Am vergangenen Wochenende eroberten sie zudem die südwestlich davon gelegene strategisch wichtige Stadt Dschisr al-Schogur. Die Rebellen rückten damit näher an die Küstenebene heran. Dort leben besonders viele Mitglieder der religiösen Minderheit der Alawiten, zu der auch der syrische Machthaber Baschar al-Assad gehört.

Schwedische Geiseln frei

Rund anderthalb Jahre nach ihrer Entführung in Syrien sind zwei Schweden in ihre Heimat zurückgekehrt. Wie das Außenministerium in Stockholm mitteilte, kamen die beiden Männer im Alter von 50 und 33 Jahren mit Hilfe der Palästinenserregierung und Jordaniens frei.

Abbas persönlich involviert

Laut Außenministerin Margot Wallström war auch die schwedische Polizei an den Verhandlungen über die Freilassung beteiligt. Ein Vertreter des palästinensischen Geheimdienstes sagte, der Einsatz für die Geiseln habe nach einem Besuch von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Stockholm begonnen, dem die Anerkennung des Palästinenserstaates durch Schweden vorangegangen war. In Abstimmung mit dem jordanischen Geheimdienst sei ein Einsatz zur Befreiung der beiden Männer am Donnerstag vergangener Woche beschlossen worden.

Den Angaben zufolge reisten palästinensische Spezialkräfte aus Jordanien nach Syrien; sie hätten dort die Entführer der islamistischen Al-Nusra-Front überzeugt, die Geiseln freizulassen. Nach palästinensischen Angaben wurden die beiden Männer nahe der jordanischen Grenze festgehalten.

Ein Sprecher des schwedischen Außenministeriums versicherte, dass kein Lösegeld gezahlt worden sei. Für Medienberichte, denen zufolge die beiden Missionare gekidnappt wurden, als sie während eines Missionseinsatzes in Jordanien die Grenze zu Syrien übertraten, gibt es keine Bestätigung.

qu/sti (dpa, afp, rtr)