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Rätsel um Maria

21. Oktober 2013

Der Fall sorgt weltweit für Aufmerksamkeit: In Griechenland wird ein blondes Mädchen in einer Roma-Siedlung entdeckt. Es ist mit niemandem dort verwandt. Nun hoffen Tausende Paare, dass Maria ihr vermisstes Kind ist.

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Die vier bis fünf Jahre alte Maria. (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Das Rätsel um Maria

Maria ist blond, hat grüne Augen und keinerlei Ähnlichkeit mit ihren angeblichen Eltern und Geschwistern. Der griechischen Polizei war das Mädchen wegen der optischen Unterschiede in einer Siedlung in der Stadt Farsala entdeckt. Gen-Tests bestätigten den Verdacht: Maria ist mit der griechischen Roma-Familie, die sie aufzog, nicht verwandt. Maria wurde in die Obhut einer Kinderhilfsorganisation gegeben, ihre angeblichen Eltern wurden festgenommen.

Leben Marias Eltern in Griechenland?

Nun müssen sich der 39-jährigen Mann und die 40 Jahre alte Frau vermutlich wegen Kindesentführung verantworten. Beide haben mittlerweile getrennt von einander in der griechischen Stadt Larissa vor dem Haftrichter ausgesagt.

Das Paar machte laut Medienberichten widersprüchliche Angaben. So sagten die beiden zunächst, das Kind habe einen kanadischen Vater. Später sollen sie angegeben haben, sie hätten das Mädchen vor einem Supermarkt gefunden. Nun heißt es, ein Paar aus Bulgarien habe ihnen das Kind anvertraut, weil es schon fünf Kinder gehabt habe und das Mädchen nicht großziehen konnte.

Der beschuldigte 39-Jährige hat den Behörden offenbar angeboten, bei der Suche nach den leiblichen Eltern des Mädchens zu helfen. Sie leben demnach angeblich noch in Griechenland.

Die Identität des Kinds ist immer noch unklar. Die griechischen Ermittler schalteten die internationale Polizeiorganisation Interpol ein und suchen auch nach Hinweisen auf organisierten Kinderhandel.

Tausende Paare machen sich Hoffnung

Seit der Fall publik wurde, gingen tausende Anrufe von Eltern ein, die ihre Kinder vermissen. Zur Ermittlung der biologischen Eltern der Kleinen wurden Gen-Proben in ausländische Labore geschickt. Bei den griechischen Behörden soll mittlerweile genetisches Material aus mindestens acht europäischen Ländern eingegangen sein. Viele Paare hoffen offenbar, dass Maria ihr vermisstes Kind sein könnte.

cw/rb (dap, afp)