Russlands Pufferzone
21. August 2008Russland wird seine Truppen nicht vollständig aus dem georgischen Kernland abziehen: Wie der russische Generalstab mitteilte, wird Russland eine Sicherheitszone rund um Südossetien einrichten. Auf einer Breite von sieben Kilometern soll eine doppelte Linie von insgesamt 18 Kontrollstellen aufgebaut werden "zum Schutz der Bevölkerung vor georgischen Angriffen", wie es in Moskau hieß. Dort sollen als Friedenstruppe mit GUS-Mandat insgesamt 270 russische Soldaten stationiert werden.
Posten auch außerhalb der Pufferzone
Gemäß dem Waffenstillstandsabkommen, das Russland und Georgien auf Vermittlung der EU unterschrieben haben, müssen sich beide Seiten auf die Positionen zurückziehen, die sie vor Beginn des Krieges inne hatten. Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte am Dienstag versprochen, den Abzug bis Freitag durchzuführen. Die Einrichtung einer sieben Kilometer breiten Sicherheitszone durch russische Truppen lässt das Abkommen aber zu.
Agenturberichten zufolge errichteten russische Truppen aber auf einem Berg außerhalb der Stadt Igojeti einen Wachposten, der weit außerhalb der Sieben-Kilometer-Zone liegt. Auch an drei weiteren Orten außerhalb der Zone sollen russische Soldaten Posten bezogen haben.
Georgien will "passiven Widerstand" leisten
Die georgische Regierung kritisierte die Einrichtung einer Schutzzone als Okkupation. Georgien werde aber nicht mit Gewalt antworten, um Russland keinen Vorwand für Vergeltungsmaßnahmen zu geben, sagte Präsident Michail Saakaschwili in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Es werde aber friedliche Proteste und "passiven Widerstand" seines Volkes geben, sagte er.
Unterdessen hat Russland nach eigenen Angaben damit begonnen, Einheiten der 58. Armee aus der georgischen Stadt Gori abzuziehen. Die russische Agentur Interfax meldete, dass seit dem Donnerstagmorgen (21.08.2008) etwa 40 gepanzerte Fahrzeuge auf dem Weg zur russischen Grenze sind. (det)