1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Russland bereitet "intensivere" Luftschläge vor

4. Oktober 2015

Das Eingreifen Russlands in den syrischen Bürgerkrieg ist höchst umstritten, doch den Kreml lässt die Kritik aus dem Westen kalt. Man habe bereits deutliche militärische Erfolge erzielt, heißt es aus Moskau.

https://p.dw.com/p/1GiI8
Russischer Luftangriff in Syrien (Foto: via Reuters)
Das Foto - veröffentlicht vom russischen Verteidigungsministerium - soll die Zerstörung einer Bombenfabrik zeigenBild: Reuters

Russische Kampfjets würden strategisch wichtige Ziele von Terrorgruppen künftig "noch intensiver" bombardieren, erklärte Generaloberst Andrej Kartapolow. Die bisherigen Luftangriffe hätten schon "Panik" unter den Kämpfern der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgelöst. Rund 600 "Terroristen" des IS seien gezwungen worden, ihre Stellungen aufzugeben und versuchten nun, "nach Europa zu fliehen". Das "militärische Potenzial" des IS sei bereits "deutlich" verringert worden.

"Machen die Sache nur noch schlimmer"

Bei den russischen Luftschlägen wurden aber nicht nur IS-Kämpfer, sondern wohl auch gemäßigte Rebellen getroffen. Außerdem gibt es Berichte, wonach etliche Zivilisten getötet wurden. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies entsprechende Meldungen als feindliche Propaganda zurück. "Die ersten Informationen darüber waren schon aufgekommen, bevor unsere Kampfflieger in den Himmel gestiegen waren", sagte er. Alle Aktionen Moskaus in dem Bürgerkriegsland seien "absolut transparent".

Nach US-Präsident Barack Obama übte auch der britische Premierminister David Cameron deutliche Kritik am Vorgehen Russlands in Syrien. Die russischen Luftangriffe verschlimmerten die Situation im Land und würden Präsident Baschar al-Assad helfen, an der Macht zu bleiben, sagte Cameron. "Es ist völlig klar, dass Russland nicht zwischen dem "Islamischen Staat" und rechtmäßigen syrischen Oppositionsgruppen unterscheidet. Damit unterstützen sie den Schlächter Assad, helfen ihm und machen die Sache nur noch schlimmer", so Cameron weiter.

David Cameron (Foto: Reuters)
Kritik am Kreml: David CameronBild: Reuters/A. Winning

Russische Luftschläge auch im Irak?

Der Präsident der autonomen irakischen Region Kurdistan rief derweil die USA und Russland zur Zusammenarbeit im Kampf gegen die IS-Dschihadisten auf. Es ließen sich bessere Ergebnisse erzielen, wenn sich die von den USA geführte Militärallianz und Russland absprächen, erklärte Massud Barsani. Die von ihm geführte Region würde Russlands Unterstützung der kurdischen Peschmerga-Streitkräfte bei der Bekämpfung des IS begrüßen, fügte er hinzu. Auch die irakische Regierung hat erklärt, dass sie eine Ausweitung der russischen Luftangriffe von Syrien auf irakisches Territorium gutheißen würde.

wa/SC (dpa, afp, rtr)