Trump muss weitere Akten herausrücken
21. September 2017US-Sonderermittler Robert Mueller untersucht eine mögliche russische Einflussnahme auf den Präsidentschaftswahlkampf, und ob es dabei Absprachen mit Donald Trumps Wahlkampfteam gab. Und dabei interessiert er sich besonders für die Umstände, die zur Entlassung von US-Präsident Trumps erstem Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn sowie des früheren FBI-Chefs James Comey führten. Wie "Washington Post" und "New York Times" berichten, hat Mueller nun umfangreiche Aufzeichnungen und E-Mails von Donald Trump selbst angefordert.
Trump hatte Comey am 9. Mai überraschend entlassen. Das hatte den Verdacht erregt, der Präsident wolle so Einfluss auf die Russland-Ermittlung des FBI nehmen. Insgesamt wolle Mueller Unterlagen zu 13 Punkten, die von Interesse seien. Dazu zähle auch ein Treffen zwischen dem Präsidenten-Sohn Donald Trump Jr. und einer russischen Anwältin im Juni 2016, die belastendes Material gegen Trumps damalige Gegenkandidatin im Präsidentschaftswahlkampf, Hillary Clinton, in Aussicht gestellt hatte.
Unterstützen Trumps Anwälte jetzt die Ermittlungen?
Auch ein Treffen Trumps mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sowie dem russischen Botschafter im Oval Office wird von Mueller untersucht. Zudem forderte der Sonderermittler den Berichten zufolge Dokumente zu mehreren aktuellen Regierungsmitarbeitern an.
Nach Comeys Entlassung setzte das Justizministerium Mueller als Sonderermittler ein, um die Untersuchung zu leiten. Flynn wiederum musste nach nur wenigen Tagen im Amt zurücktreten.
Dem Bericht der "Washington Post" zufolge arbeiten die Anwälte des Weißen Hauses nun an der Übergabe des Materials an Mueller. Trump hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm die Ermittlungen Muellers auf die Nerven gehen. Zuletzt schwenkten seine Anwälte auf eine mehr kooperative Linie. Trotzdem gab es immer wieder Gerüchte, Trump könne den Sonderermittler unter dem Vorwurf feuern, dieser überschreite seine Kompetenzen.
rb/cr (afp, ap, dpa, rtr)