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Russische Passagiermaschine abgestürzt

31. Oktober 2015

Nach Angaben der ägyptischen Regierung ist ein russisches Passagierflugzeug über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. An Bord befanden sich mehr als 200 Menschen. Es besteht kaum Hoffnung, Überlebende zu finden.

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Eine Maschine der Airline Kogalymavia (Archivbild) (Foto: DPA)
Eine Maschine der Airline Kogalymavia (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/M. Lystseva

Das Unglück ereignete sich im Zentrum der Sinai-Halbinsel, wie das Büro von Ägyptens Ministerpräsident Scharif Ismail mitteilte. Der Airbus A-321 verschwand nach Angaben der ägyptischen Flugsicherung 23 Minuten nach dem Start vom Radar. Die Maschine war auf dem Weg vom ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ins russische St. Petersburg.

Rettungskräfte am Absturzort

An Bord waren nach Aussage der ägyptischen Luftfahrtbehörde 217 Passagiere - 214 Russen und drei Ukrainer - sowie sieben Crew-Mitglieder. Unter der Passagieren seien 17 Kinder gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. 45 Krankenwagen seien zum Absturzort geschickt worden, um Tote zu bergen und mögliche Verletzte zu retten, teilte die ägyptische Regierung mit. Helfer hätten bereits mehr als 100 Tote geborgen, darunter fünf Kinder, sagten Vertreter der Rettungsteams auf der Sinai-Halbinsel. Demnach zerbrach das Flugzeug in zwei Teile. Viele der Opfer säßen noch angeschnallt in ihren Sitzen, sagte ein Helfer. Nach Aussage ägyptischer Sicherheitskräfte wurde der Flugdatenschreiber bereits gefunden.

Das Flugzeug habe der sibirischen Gesellschaft Kogalymavia gehört, berichtete die Agentur Interfax. Es war russischen Medienberichten zufolge 18 Jahre alt und gehörte der Airline seit März 2012. Der Unglücksflug wurde vom Subunternehmen Metrojet durchgeführt.

Der Kontakt zu dem Flugzeug sei über dem Sinai abgebrochen, sagte ein Vertreter der ägyptischen Luftfahrtbehörde. Die russische Agentur Interfax berichtete unter Berufung auf einen Vertreter der russischen Luftfahrtbehörde, die Maschine mit der Flugnummer 7K 9268 sei um 5.51 Uhr (Ortszeit) in Scharm el Scheich gestartet. Das Flugzeug habe dann aber nicht wie erwartet Kontakt mit den Fluglotsen in Zypern aufgenommen. Es habe seitdem keinen Kontakt mehr zu der Maschine gegeben, und sie sei auch nicht mehr auf dem Radar aufgetaucht. Ägyptische Militärflugzeuge sichteten nach Regierungsangaben später das Wrack der Maschine in einer bergigen Gegend.

Tag der Trauer in Russland

Ministerpräsident Ismail berief nach Angaben seines Büros ein Dringlichkeitstreffen mit den zuständigen Ministern und Behördenvertretern ein.

Russlands Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er rief einen Tag der Trauer aus. Zudem ordnete der Kremlchef die Bildung einer staatlichen Untersuchungskommission an. Die Leitung übernehme Regierungschef Dmitri Medwedew, teilte der Kreml mit. Die russische Generalanwaltschaft wolle die Tragödie prüfen, berichtete die Agentur Interfax.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier übermittelte der russischen Bevölkerung sein Beileid: "Unsere Gedanken sind jetzt bei all denen, die durch dieses tragische Unglück so plötzlich ihre Liebsten verloren haben", sagte er in Berlin. "Ich möchte in diesen schweren Stunden der ganzen russischen Bevölkerung mein aufrichtiges Beileid aussprechen."

Das Flugzeug habe der sibirischen Gesellschaft Kogalymavia gehört, berichtete die Agentur Interfax. Es war russischen Medienberichten zufolge 18 Jahre alt und gehörte der Airline seit März 2012. Der Unglücksflug wurde vom Subunternehmen Metrojet durchgeführt.

Keine Hinweise auf Abschuss

Die ägyptischen Sicherheitsberhörden teilten mit, es gebe keine Hinweise darauf, dass das Flugzeug abgeschossen wurde. Die Sinai-Halbinsel wird seit Jahren von Unruhen erschüttert. Die ägyptische Armee geht dort gegen bewaffnete Islamisten vor. Die Islamisten sollen enge Verbindungen zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) haben, die sich in Syrien und im Irak ausgebreitet hat. Sie nennen sich Sinai-Provinz des IS.

cr/jj (rtr, dpa, afp)