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Russischer Hackerangriff auf das Weiße Haus

8. April 2015

Russische Hacker sollen das Computersystem des Weißen Hauses angegriffen haben. Das berichtet der Sender CNN. Offenbar hatten sie Zugriff auf sicherheitsrelevante Informationen.

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Washington Weißes Haus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/ G. Cameron

Bereits im vergangenen Herbst ist es russischen Hackern nach Informationen des US-Senders CNN offenbar gelungen, in "sensible Bereiche" des Computernetzwerks des Weißen Hauses einzudringen. Der Sender bezog sich auf Angaben von US-Regierungsbeamten. Es handele sich um einen "ernsten Vorgang".

Von "Heftigkeit" der Attacke überrascht

Zwar seien keine geheimen Systeme betroffen gewesen. Aber die Hacker hätten immerhin Zugang zu Informationen wie nicht-öffentlichen Details zum Terminplan von US-Präsident Barack Obama gehabt. Derartiges sei für ausländische Geheimdienste wertvoll, zitierte CNN die Regierungsbeamten. Die Bundespolizei FBI, der Secret Service und US-Geheimdienste seien in die Ermittlungen eingeschaltet, berichtete der Sender. Sie betrachteten den Angriff als eine der ausgeklügelsten Cyberattacken, die jemals gegen das Weiße Haus ausgeführt worden seien.

Die Hacker seien zunächst in das Computersystem des US-Außenministeriums eingedrungen und hätten ein E-Mail-Konto als Ausgangspunkt für das Infiltrieren des Netzwerkes der Regierungszentrale benutzt. Nach Angaben von Ermittlern weisen unter anderem bestimmte Codes darauf hin, dass die Angreifer für die russische Regierung arbeiteten. Insgesamt habe die "Heftigkeit" der russischen Aktionen die US-Offiziellen überrascht.

Nur nicht geheime Systeme betroffen

Der stellvertretende Sicherheitschef des Weißen Hauses Ben Rhodes sagte zu dem Bericht, die Hacker hätten nicht die geheimen Computernetzwerke des Regierungssitzes geknackt. Die US-Regierung verfüge aber über "geheime Systeme, die sicher sind". Zum Ursprung der Attacke wollte sich Rhodes nicht äußern. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates" Mark Stroh, sagte der Nachrichtenagentut AFP, der CNN-Bericht sei "spekulativ". Die Cyber-Attacke richtete sich demnach gegen das nicht als geheim eingestufte Computernetzwerk des geschäftsführenden Büros von US-Präsident Barack Obama.

Weißes Haus ergreift Sofortmaßnahmen

Zu dieser Abteilung gehören Obamas engste Mitarbeiter, darunter die Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats und seines wirtschaftlichen Beraterstabs, sowie die Mitarbeiter von Vize-Präsident Joe Biden. Das von der Abteilung genutzte Netzwerk ist zwar kein Geheimnetzwerk, es werden darüber jedoch sensible Informationen wie etwa über die Aufenthaltsorte des Präsidenten ausgetauscht. "Jede derartige Aktivität ist etwas, was wir sehr ernst nehmen", sagte Stroh zu der Cyber-Attacke. Das Weiße Haus habe "Sofortmaßnahmen zur Analyse und Entschärfung" des Angriffs ergriffen.

Obama hatte in der vergangenen Woche eine Exekutivanordnung unterzeichnet, die es ermöglicht, auf Cyberangriffe auch mit Wirtschaftssanktionen gegen die Hacker zu reagieren.

cr/pg (dpa, afp)