"Seminţe cu suflet", auf Deutsch "Samen mit Seele", nennen sie sich und haben sich zum Ziel gesetzt, alte Tomatensorten zu bewahren. Auch andere Gemüsesorten versuchen sie vor dem Aussterben zu retten. Dabei reisen sie regelmäßig durchs Land und freuen sich "wie Kinder auf Süßigkeiten", wenn sie bei einer älteren Dorfbewohnerin eine alte Sorte noch finden - so Rodica Meirosu, die vor etwa zehn Jahren diese Initiative ins Leben gerufen hat.
Sie tun es mit viel Leidenschaft und ehrenamtlich. Mehr als 700 hauptsächlich Hobbygärtner und Selbstversorger aus Rumänien und der Republik Moldau, darunter viele junge Menschen, zählt diese Gruppe inzwischen. Die Zahl steigt stetig. Sie organisieren jährlich an mehreren Orten Rumäniens Samen-Märkte und Festivals für Tomaten und Biodiversität, das größte davon im Hermannstädter Freilichtmuseum ASTRA.
Sie tauschen untereinander Samen und Erfahrung und geben diese auch sehr gerne an die zahlreichen Besucher weiter. Die Samen werden an Interessierte einfach verschenkt, allerdings mit der Bitte, diese zu pflanzen, zu vermehren und schließlich weiter zu verschenken. Sie erklären, wie man eine gute Ernte bekommt, auch wenn man auf chemische Düngemittel verzichtet.
Für Tipps jeder Art steht die Gruppe "Samen mit Seele" auch auf Facebook zur Verfügung. "Ich wünsche mir, dass diese Festivals und Märkte internationaler werden", sagt Rodica Meirosu im DW-Gespräch, denn "Samen haben keine Grenzen".
Die Anfänge wurden bereits gemacht: Vertreter der Gruppe waren mehrmals auf Tomatenfestivals in Brüssel sowie auf Samen-Märkten in der Republik Moldau oder wie kürzlich in Vrsac in Serbien.