Rumble in the Jungle - Ein Boxkampf schreibt Geschichte
Am 30. Oktober 1974 besiegt Muhammad Ali Weltmeister George Foreman und krönt sich wieder zum Titelträger im Schwergewichtsboxen. Der sogenannte "Rumble in the Jungle" im damaligen Zaire geht in die Sportgeschichte ein.
Duell der Giganten
Der größte Boxkampf aller Zeiten: Am 30. Oktober 1974 stehen sich in Kinshasa, der Hauptstadt des damaligen Zaire, Schwergewichts-Weltmeister George Foreman (l.) und Ex-Champion Muhammad Ali (r.) gegenüber. Der Kampf geht als "Rumble in the Jungle" in die Sportgeschichte ein.
Großer Moment für Afrika
Der Fight im Nationalstadion von Kinshasa ist ein weltweites Medienereignis und die bis dahin größte Sportveranstaltung auf dem afrikanischen Kontinent. Eingefädelt haben ihn Box-Promoter Don King und Zaires Diktator Mobutu, der den Kampf zu Werbezwecken für sein Land nutzen möchte.
Wochenlanger Hype
Die beiden Boxer und ein riesiger Tross von Betreuern, Funktionären und Journalisten halten sich wochenlang in Zaire auf, da der Kampf wegen einer Verletzung Foremans um einen Monat verschoben werden muss. Der Weltmeister holt sich beim Training eine Platzwunde an der Augenbraue, die erst heilen soll.
"Ali, töte ihn!"
Ali schafft es, die Menschen in Zaire für sich einzunehmen. Er ist der umjubelte Held. Foreman ist verhasst, weil er mit einem deutschen Schäferhund auftritt - genau wie die belgischen Besatzer des Kongo. "Ali boma ye!" lautet der Schlachtruf der Fans: "Ali, töte ihn!"
Krasser Außenseiter
Vor dem Kampf gibt kein Experte Ali eine reelle Siegchance. Zu überlegen scheint Foreman, der seit 40 Kämpfen ungeschlagen ist. Doch Alis Taktik geht auf. Er lässt sich in die Seile treiben, beugt sich weit nach hinten und entgeht so Foremans wilden Schlägen.
"Komm schon!"
Zu Alis Taktik gehört es auch, unentwegt auf Foreman einzureden. "Komm schon! Kannst du nicht härter schlagen?", raunt Ali Foreman immer wieder zu, während der fast pausenlos zuschlägt, aber scheinbar keine Wirkung damit erzielt.
Müder Weltmeister
Als Foreman in der achten Runde müde ist, folgt der Showdown: Mit einer schnellen Schlagkombination an den Kopf von Foreman schickt Ali den Weltmeister zu Boden. Als Foreman wieder aufsteht, sind die zehn Sekunden abgelaufen, der Kampf ist vorbei.
Stolzer Verlierer
Der Weltmeister ist geschlagen, gibt sich aber als fairer Sportsmann: "Muhammad gab mir eine Überdosis von der großen Rechten. Er hat fair und anständig gewonnen, und jetzt bin ich einfach stolz, Teil der Legende Ali zu sein", sagt Foreman später.
Zurück an der Spitze
Für Ali ist der "Rumble in the Jungle" die Rückkehr auf den Thron. Sieben Jahre nachdem er sich weigert, im Vietnamkrieg zu kämpfen und daraufhin seinen WM-Titel verliert, ist er wieder Weltmeister - und bis heute der "Größte aller Zeiten".
Gegenseitiger Respekt
So sehr sich Ali und Foreman 1974 im Ring bekämpfen, so gut verstehen sie sich später und treten manchmal auch gemeinsam auf - wie 1997 bei der Oscar-Verleihung, bei der man Ali seine Parkinson-Erkrankung bereits deutlich ansieht.