Rote Liste: Einigen Arten geht es besser, anderen schlechter
Immer mehr Pflanzen und Tiere drohen auszusterben. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) behält sie im Auge und veröffentlicht seit über 50 Jahren die Rote Liste bedrohter Tierarten. Manchmal gibt es sogar positive Meldungen.
Pflanzen- und Tierwelt im Blick
Von der IUCN werden für die Rote Liste rund 97.000 Pflanzen- und Tierarten – von insgesamt etwa 1,7 Millionen bisher beschriebenen Arten – unter die Lupe genommen. Fast 27.000 von ihnen gelten als bedroht. Das sind 10.000 mehr als noch vor knapp zehn Jahren. Doch beginnen wir lieber mit erfreulicheren Nachrichten, wie der von diesem Berggorilla.
Ein Glück!
Der Bestand der Berggorillas hat sich deutlich vergrößert. Laut IUCN ist die Zahl der Tiere in den vergangenen zehn Jahren von etwa 680 auf mehr als 1000 gestiegen. Das liegt nicht zuletzt an den Maßnahmen gegen Wilderer, was wiederum zeigt: Schutzgebiete wirken.
Wale können au(s)fatmen
Auch die Finnwale gelten nicht mehr als "gefährdet", sondern sind nun als "verletzlich" aufgeführt. Die Zahl habe sich seit den 1970ern auf rund 100.000 Exemplare ungefähr verdoppelt, so die IUCN. Auch die Situation der Grauwale, die bisher als "vom Aussterben bedroht" galten, habe sich verbessert. Auch hier zeigen Maßnahmen, wie die Verbote des kommerziellen Walfangs, Wirkung.
Gedämpfte Euphorie
Zugleich warnten die Experten aber auch vor Problemen durch Überfischung. So seien 13 Prozent der Zackenbarsch-Arten weltweit und neun Prozent der rund 450 Fischarten im ostafrikanischen Malawisee vom Aussterben bedroht. "Der Artenrückgang beeinflusst den Preis von Fisch weltweit erheblich und reduziert die Lebensmittelsicherheit für Millionen Menschen", so die IUCN.
An der Schwelle zum Aussterben
Die Population der Mexikanischen Gopherschildkröte, der größten nordamerikanischen Schildkrötenart, ist nach neuesten Zahlen in den letzten 30 Jahren um über 64 Prozent zurückgegangen. Damit gilt sie nicht mehr als "verletzlich", sondern als "stark gefährdet". Ein Grund hierfür: Der Lebensraum der Schildkröte schrumpft.
Konsum über Konservation
Eine besorgniserregende Entwicklung sehen die IUCN-Experten auch beim Adlerholzbaum. Die vermehrte Nachfrage in China nach Bau- und Möbelholz führe zu Raubbau in Afrika. Inzwischen stehen alle Arten des Adlerholzbaumes auf der Roten Liste. Teile des Baumes werden auch in der Parfüm- und Duftindustrie gebraucht, was das Holz zu einem der teuersten der Welt macht.
Gestank hilft nicht
Die gigantische Titanwurz ist für ihre große Blüte und für ihren Gestank berüchtigt. Sie wurde erstmals als "gefährdet" eingestuft. In den letzten 150 Jahren ist ihr Bestand um 50 Prozent zurückgegangen. Primär, weil ihr Lebensraum auf Sumatra und Indonesien aufgrund von Palmölplantagen schwindet. Damit steht sie symbolisch für viele Pflanzen und Tiere, die auf der Roten Liste der IUCN stehen.
Die Letzten ihrer Art
Einige weitere Beispiele für gefährdete Tiere sind der Große Panda, dessen Bestand weltweit auf 1000 bis 2000 Exemplare geschätzt wird, oder das Sumatra-Nashorn, mit einer Population von rund 200 Tieren. Insgesamt sind 25 Prozent der Säugetiere, die IUCN und ihre Partner untersucht haben, bedroht. Die Rote Liste wird seit 1963 veröffentlicht und fasst die Aufzeichnungen vieler Staaten zusammen.