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Rosetta-Mission gelungen: Landegerät "Philae" landet auf Kometen

12. November 2014

Erstmals ist die Landung eines Mini-Labors auf einem Kometen gelungen. Eine halbe Milliarde Kilometer von der Erde entfernt setzte das Landegerät "Philae" auf dem Himmelskörper "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" auf.

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Raumfahrt ESA Weltraumsonde (Photo ESA via Getty Images)
Bild: ESA via Getty Images

Im Satellitenkontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation Esa in Darmstadt löste die Premiere im All großen Jubel aus. Manche Experten vergleichen das Ereignis mit der Mondlandung 1969. Das Labor war an Bord der Raumsonde "Rosetta" zehn Jahre lang zu dem Kometen mit dem Spitznamen "Tschuri" gereist. Am Mittwochmorgen war das Labor von seinem "Taxi" gelöst worden.

"Rosetta" und das Landegerät sollen den Kometen analysieren, um möglichst viel über ihn und den Beginn des Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren zu erfahren. Auch Hinweise auf die Entstehung des Lebens erhoffen sich die Forscher, etwa durch den Nachweis von organischen Molekülen wie Aminosäuren. Bis zum Tag der Landung legte "Rosetta" rund 6,5 Milliarden Kilometer im All zurück. Die Sonde war 2004 mit einer Ariane-5-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana gestartet.

Dunkel, kalt und stinkig

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist verantwortlich für "Philae". Bei der Annäherung an den Kometen haben die Experten schon einiges herausgefunden: Der Bote aus der Vergangenheit stinkt nach faulen Eiern und Pferdestall, es ist dort dunkler als im Kohlenkeller und bitterkalt.

Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems. "Alles, was wir bekommen, ist für die Wissenschaftler eine Fundgrube", sagt DLR-Sprecherin Manuela Braun. "Der Komet kommt aus besonders kalten Regionen, hat die
Urmaterie wie ein Kühlschrank konserviert."

mm/uh (dpa, rtr, dw)