Robert De Niro zum 80.: Ein Leben im Film
Robert De Niro gehört zu den größten Schauspielern des amerikanischen Films. Mit Martin Scorsese bildet er ein Traumduo des US-Kinos. So dominieren auch Filme von De Niros Lieblingsregisseur unsere Auswahl.
Junger Gangster bei Scorsese: "Hexenkessel" (1973)
Martin Scorsese holte für seinen dritten Film "Hexenkessel" ("Mean Streets") den jungen Schauspieler Robert De Niro vor die Kamera. De Niro hatte bis dahin schon ein paar Filme abgedreht, doch sollte das Drama um ein paar New Yorker Kleingangster sein künstlerischer Durchbruch werden. Gleichzeitig war es der Auftakt zu einer überaus erfolgreichen Zusammenarbeit des Duos.
In den Fußstapfen von Marlon Brando: "Der Pate II" (1974)
1974 gab Regisseur Francis Ford Coppola dem talentierten Jungschauspieler die Chance, in der Fortsetzung seines Kinohits "Der Pate" (The Goodfather) mitzuspielen. De Niro nutzte sie. Das war fast eine Stabübergabe: Marlon Brando, der im ersten Teil als alter Gangsterboss geglänzt hatte, galt als bester Schauspieler Hollywoods. De Niro übernahm seine Rolle - als Pate und als "bester Schauspieler".
De Niro in Europa: "1900" (1976)
Auch Europas Regisseure wurden in jenen Jahren auf den jungen Amerikaner aufmerksam. Italiens Starregisseur Bernardo Bertolucci verpflichtete De Niro (r.) für sein rund fünfstündiges Epos "1900" ("Novecento") über italienische Geschichte. Auch hier entfaltete sich das Charisma des gebürtigen New Yorkers - an der Seite von Weltstars wie Donald Sutherland (l.) und Gerard Depardieu (Mitte).
Kultfilm "Taxi Driver" (1976)
Direkt im Anschluss folgte dann der Film, der sich in Herz und Hirn von Millionen Filmfans in aller Welt einbrennen sollte: Martin Scorseses "Taxi Driver". De Niros Auftritt als vereinsamter und zunehmend gewaltbereiter New Yorker Taxifahrer gilt heute als einer der legendärsten Auftritte eines Schauspielers in der neueren amerikanischen Kinogeschichte.
Musikalisch: "New York, New York" (1977)
Scorsese war es auch, der ein Jahr später im Musikfilm "New York, New York" zeigen sollte, dass De Niro nicht nur Gangster und Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs spielen konnte. Sein Auftritt als Saxophonist an der Seite von Liza Minnelli deutete an, wohin die Karriere De Niros viele Jahre später noch gehen sollte: zu vielen augenzwinkernden und humorigen Auftritten.
Verzweiflung und Gewalt: "Die durch die Hölle gehen" (1978)
Doch zunächst einmal blieb Robert De Niro im ernsten Rollenfach. Als gequälter und von verschiedenen Seiten drangsalierter US-Soldat im Vietnam-Drama "Die durch die Hölle gehen" ("The Deer Hunter") überzeugte De Niro einmal mehr in einem Filmdrama, das Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Gewalt stellte.
Die Krönung: "Wie ein wilder Stier" (1980)
1980 folgte der Film, der De Niro den Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte: "Wie ein wilder Stier" ("Raging Bull"). Eine verdiente Auszeichnung: Wohl selten hatte man auf der Leinwand den Auftritt eines Schauspielers gesehen, der in zwei Stunden so viele Facetten zeigte. Legendär ist De Niros Gewichtszunahme von 30 Kilo, die er sich für die Rolle des Boxers Jake LaMotta anfutterte.
Gangsterepos: "Es war einmal in Amerika" (1984)
Ein halbes Jahrzehnt später war es wieder einmal ein italienischer Regisseur, der De Niro zu schauspielerischen Höchstleistungen antrieb. In Sergio Leones "Es war einmal in Amerika" ("Once Upon a Time in America") überzeugte De Niro an der Seite seines Filmpartners James Woods in der Rolle eines Kleinkriminellen, der durch den Alkoholschmuggel zum Gangsterboss aufsteigt.
Noch einmal Mafia: "Casino" (1995)
Mitte der 1990er-Jahre schwang sich Robert De Niro, der sich in der Zwischenzeit auch einige leichtere Rollen gegönnt hatte, noch einmal zu schauspielerischen Großtaten auf. Wieder einmal setzte ihn sein alter Freund Martin Scorsese in einem epochalen Mafiafilm ein. Wieder spielte De Niro seine Fähigkeiten aus, als Familienmensch und brutaler Gangster weich und hart zugleich aufzutreten.
Kongeniales Duo mit Al Pacino: "Heat" (1995)
Direkt danach vereinte Regisseur Michael Mann in seinem Thriller "Heat" zwei Schauspielstars, die sich wunderbar ergänzten: Robert De Niro und Al Pacino. De Niro, der in "Heat" den Part des Gangsters übernahm, lieferte sich mit Al Pacino als Polizei-Lieutenant ein packendes Duell um Ehre und Ethos. Ein Fest für alles Fans des anspruchsvollen amerikanischen Genrekinos.
Wieder vereint mit Scorsese und Pesci: "The Irishman" (2019)
2019 erscheint mit "The Irishman" nach 24 Jahren die erste abendfüllende Kollaboration von Martin Scorsese und Robert De Niro. An der Seite von Joe Pesci, Al Pacino und Harvey Keitel spielt De Niro einen Auftragsmörder. Der Film erzählt seine Story vor allem in Rückblenden und ist so auch eine Art Rückblick auf eine grandiose Karriere. Nicht nur die Fans, auch die Kritiker sind begeistert.