Rio de Janeiro in Hamburgs Speicherstadt
Rio de Janeiro ist das neue Highlight im Hamburger Miniatur Wunderland, der größten Modelleisenbahn der Welt. Nach vier Jahren Arbeit auf zwei Kontinenten wurde der erste Südamerika-Abschnitt eröffnet.
Buntes Karnevalstreiben
Es herrscht Karnevalsstimmung in der Hamburger Speicherstadt, denn in dieser Woche, am 1. Dezember, wurde das 46 Quadratmeter große Modell von Rio de Janeiro im Miniatur Wunderland eröffnet. Das nachgebaute "Sambodromo", die weltbekannte Arena, in der jährlich zum Karneval der Wettbewerb der Sambaschulen stattfindet, ist wohl eines der aufwändigsten Projekte in der Geschichte des Wunderlands.
Liebe zum Detail
Über 11.000 Figuren verteilen sich hier auf sechs Tribünen. Auf Knopfdruck erwachen drei bunte und schillernde Karnevalswagen und Tänzer zum Leben. Die liebevoll gestalteten Figuren und Tänzer transportieren das bunte Karnevalstreiben. 60.000 Arbeitsstunden und 1,5 Millionen Euro wurden nach Angaben von Wunderland-Gründer Frederick Braun in den Bauabschnitt Rio investiert.
Ort der Sehnsucht
Die weltberühmte Copacabana in Rio, der Strand, der das Lebensgefühl der Brasilianer so perfekt symbolisiert. In der Speicherstadt gibt es sie nun im Kleinformat - und schon beim Anblick der nachgebauten Kulisse überfällt den Betrachter das Gefühl von Fernweh. Oder wie der Brasilianer gerne sagt: "Saudade" - das melancholisch-nostalgische Erinnern und Verlangen nach einem Ort der Sehnsucht.
Kunst trifft Favela
"Santa Marta" ist eine der vielen Favelas in der Stadt. Im Stadtteil Botafogo im Süden von Rio zieht sie sich den Hügel hinauf und gehört mit fast 8000 Bewohnern zu einer der größten überhaupt. Mittlerweile sind die Hütten der Favela zu einer Touristenattraktion geworden - die im Modell detailgenau nachgebaut wurde.
Fußball in den Favelas
Fußball ist Brasiliens Nationalsport. Inmitten der Favela wird gerade ein spannendes Fußballmatch ausgetragen. Die Favelas in Rio werden häufig ausschließlich mit Gewalt und Kriminalität in Verbindung gebracht - dabei sind sie auch kulturelle und sportliche Zentren einer Bevölkerungsschicht, die täglich ums Überleben kämpft. Gespielt wird in den Gassen oder auf kleinen verstecken Fußballplätzen.
Künstlerviertel
Santa Teresa liegt auf einem Hügel über der Stadt. Idyllische Gärten und Villen aus der Kolonialzeit prägen das Bild des Stadtviertels. Heute leben dort viele Künstler. Die weltbekannte Treppe "Escadaria Selarón" verbindet die beiden Stadtviertel Santa Teresa und Lapa und ist im Modell lebensecht dargestellt.
Authentische Aussichten
Es ist das bisher größte Projekt in der Geschichte des Miniatur Wunderlandes. Da darf auch die berühmte Christusstatue auf dem Berg Corcovado nicht fehlen. Zum ersten Mal entstand ein Bauabschnitt in Zusammenarbeit mit der Modellbaufamilie Martinez aus Buenos Aires. So wurde es ermöglicht, beim Modellbau südamerikanische Sichtweisen und europäische Perspektiven authentisch zu verbinden.
Zufriedene Gründer
Die Gründer des Miniatur Wunderlandes, die Zwillinge Gerrit und Frederik Braun, sind begeistert von dem neuen Rio-Abschnitt in ihrem Wunderland. "Die Arbeit über Kontinente und Zeitzonen hinweg war ein großes Wagnis und das inmitten einer Pandemie, die einen persönlichen Austausch vor Ort lange unmöglich machte," sagen sie. Doch mit dem Ergebnis der letzten Jahre sind sie mehr als zufrieden.