Riesiges Korallenriff vor Tahitis Küste entdeckt
Im Südpazifik sind Forscher auf ein bisher unbekanntes Korallenriff gestoßen. Während andere Riffe unter der Ozeanerwärmung aufgrund des Klimawandels leiden, ist das nun vor Tahiti gefundene Exemplar völlig gesund.
Sensationsfund im Südpazifik
Es ist "eines der größten Korallenriffe der Welt", das Forschende vor der Küste der Insel Tahiti entdeckt haben, teilte die UN-Kulturorganisation UNESCO mit, die an der Erforschung des Riffes beteiligt ist. Es ist zwischen 30 und 65 Meter breit, und ganze drei Kilometer lang!
Unterwasser-Rosen
Die neu entdeckten Korallen haben die Form von Rosen. Einige von ihnen haben einen Umfang von zwei Metern. Das Riff befindet sich in einer Tiefe zwischen 35 und 70 Metern - ein größtenteils unerforschtes Gebiet. "Was wir gut kennen, sind die gut erschlossenen Gebiete zwischen null und 30 Meter Tiefe", sagte die französische Korallenexpertin Laetitia Hedouin der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Hort des Lebens
Korallenriffe sind von enormer Bedeutung für das Leben in den Ozeanen. Sie bedecken weniger als 1 Prozent des Meeresbodens, beherbergen aber mehr als 25 Prozent des gesamten Meereslebens, sagte Lizzie McLeod von der Naturschutzorganisation The Nature Conservancy der DW. Korallen selbst bestehen aus kleinen Lebewesen, den Polypen. In ihrem Gewebe leben Algen, die den Korallen ihre Farbe geben.
Immer mehr Korallen sterben
Korallen leiden unter der Erwärmung der Ozeane im Klimawandel. Bei höheren Wassertemperaturen produzieren die Algen schädliche Chemikalien. Die Polypen stoßen sie ab - und die Korallen verlieren ihre Farbe. Am Ende der Korallenbleiche können Korallen ganz sterben. Der Weltklimarat warnt: Bei 1,5 Grad Celsius globaler Erwärmung könnten Korallenriffe um 90 Prozent zurückgehen.
Die Tiefe machts
Viele Korallenriffe sind von der tödlichen Korallenbleiche betroffen. Das neu entdeckte Riff vor Tahiti weist jedoch keine Anzeichen von Krankheit auf, obwohl die Korallenbleiche 2019 im Südpazifik bei Französisch-Polynesien umging. Ein möglicher Grund: Die Lage des Riffs tief im Ozean, wo niedrigere Wassertemperaturen herrschen.
Eine unbekannte Welt
Noch ist wenig bekannt über das neu entdeckte Korallenriff vor Tahiti. Die Tiefe, in der es sich befindet, ist weitgehend unerforscht - nur rund 20 Prozent der Meeresböden sind laut UNESCO kartografiert. Eine langfristige Erforschung des Riffs ist allerdings geplant. Wenn mehr über die krankheitsresistenten Korallen im Südpazifik bekannt ist, könnte das Riffen auf der ganzen Welt helfen.