Kleiner Mond im Schlepptau
1. Juni 2013Diese Entfernung entspricht der 15-fachen Entfernung zwischen Erde und Mond. Das ist weit genug weg, sodass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Erde und ihre Bewohner bestanden hat - aber trotzdem nah genug, dass die US-Weltraumbehörde NASA und andere Forscher den 2,7 Kilometer breiten Planetoiden namens 1998 QE2 genau beobachten.
Die größte Überraschung war, dass der Asteroid offenbar einen eigenen kleinen Mond hatte. Am Mittwoch hatten Forscher diesen mithilfe ihrer Radargeräte entdeckt. Wissenschaftler des Radioteleskops Goldstone erklärten, der Mond habe einen Durchmesser von 600 Metern.
Einschlag hätte verheerende Folgen
Der Asteroid 1998 QE2 wurde am 19. August 1998 im Rahmen des Programms Lincoln Near Earth Asteroid Research (LINEAR) des Massachusetts Institute of Technology entdeckt und erhielt im selben Jahr seinen vorläufigen Namen "1998 QE2". Der Brocken gehört mit einem Durchmesser von 2,7 Kilometern zu den großen Asteroiden und würde im Falle eines Einschlags auf der Erde gewaltige Verwüstungen verursachen.
Die Wissenschaftler des Radioteleskops Goldstone in Kalifornien und des Teleskops von Arecibo in Puerto Rico haben nun hochauflösende Aufnahmen des Asteroiden gemacht. Sie wollen so seine Oberfläche genauer untersuchen, um unter anderem zu erfahren, woher der Asteroid kommt, wie groß er genau ist und wie seine Oberfläche beschaffen ist.
Wiedersehen in zweihundert Jahren
Der Asteroid "1998 QE2" wird vermutlich in den nächsten zwei Jahrhunderten der Erde nicht mehr so nahe kommen. Für einen Asteroiden sei ein Vorbeiflug in 5,8 Kilometern Entfernung von der Erde schon sehr nahe, sagte Paul Chodas, ein Wissenschaftler der NASA. "QE2" wird nun noch die Sonne umkreisen und sich dann zurück in Richtung des Jupiters bewegen.
Die Astronomen der NASA haben bereits mehr als 98 Prozent der Asteroiden im Umfeld der Erde, die einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer haben, kategorisiert. Insgesamt sind dies 9500 Asteroiden verschiedener Größe. Vermutlich sind das aber nur zehn Prozent aller existierenden Asteroiden.
nem/sti (dpa, rtr, ap, astronews)