Wie Richard Rogers die Architektur prägte
Der britische Architekt machte Konstruktionselemente wie Treppenhäuser oder Leitungen zu Hinguckern. Wir zeigen seine bekanntesten Bauten.
Centre Pompidou, Paris
Gemeinsam mit dem Architekten Renzo Piano plante Richard Rogers das Centre Pompidou in Paris. Das Kulturzentrum mit Museum, Kino und Bibliothek wurde am 31. Januar 1977 eröffnet. Es erhielt den Spitznamen "Notre Dame der Rohre". Sowohl Tragwerk als auch Leitungen der Gebäudetechnik befinden sich außen an der Fassade. Eine gläserne Rolltreppe führt vom Erdgeschoss bis ins vierte Obergeschoss.
Lloyd’s Building, London
Das Lloyd’s Building, erbaut zwischen 1978 und 1986, ist der Hauptsitz des Versicherungsmarktes Lloyd’s of London. Es ist rund 76 Meter hoch und hat 14 Stockwerke. Genau wie beim Centre Pompidou lassen sich in jedem Stockwerk durch Einbau oder Abbau von Trennwänden die Grundrisse verändern. Versorgungsleitungen und Großbritanniens erste Glaslifte befinden sich außen am Gebäude.
Millennium Dome, London
Der Millennium Dome gilt als die größte Membrankonstruktion der Welt. Rogers hat mit dem Bau 1999 ein brachliegendes Industriegebiet des Energieunternehmens British Gas wieder belebt. Er entwickelte eine Zeltkonstruktion, in der auch Londons größte Silvesterparty zur Jahrtausendwende stattfand. Heute ist hier ein Themenpark für Kunst und Kultur untergebracht.
EGMR, Straßburg
Das Gebäude des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg entwarf Rogers 1994. Von hier wird die Achtung der Menschenrechte von 800 Millionen Menschen in den 47 Mitgliedstaaten des Europarats überwacht. Markant sind die beiden Zylinder rechts und links, die das Gebäude prägen. Vor dem Eingang erinnert ein bemaltes Betonteil der Berliner Mauer an das Ende des Kalten Krieges.
Flughafen Barajas, Madrid
Der Ausbau des wichtigsten Flughafens Spaniens wurde 2006 abgeschlossen. Rogers war für den Entwurf des Terminals 4 verantwortlich. Prägend sind die Stahlträger, die an Bäume erinnern sowie ein gewaltiges geschwungenes Dach, dessen Deckenverkleidung aus Bambus ist. Rogers erhielt für seine Leistung den Stirling Prize 2006, den wichtigsten Architekturpreis Großbritanniens.
Potsdamer Platz, Berlin
Das Daimler Büro- und Einzelhandelsgebäude, das Rogers für den Potsdamer Platz entwarf, drückt eine Mischung aus Transparenz und Hightech aus. Wieder sind technische Details außen an dem 1998 fertiggestellten Komplex sichtbar und sorgen für ein futuristisches Design.
Three World Trade Center, New York
Den Bau des Three World Trade Centers in Manhattan schloss Richards kurz vor seinem 85. Geburtstag ab. Er erhielt dafür und für sein Lebenswerk den höchsten Architekturpreis der Vereinigten Staaten, die AIA-Goldmedaille. Seinem Architekturstil des "Bowellism", bei dem Aufzüge oder Rohre außen ans Gebäude verlegt werden, blieb Richard Rogers während seiner gesamten Zeit als Architekt treu.