René Hubert - ein Leben in Kostümentwürfen
Der Schweizer Modedesigner René Hubert entwarf Kostüme für Hollywood-Stars wie Marlene Dietrich und Ingrid Bergman. Wir zeigen Höhepunkte seines Schaffens.
René Hubert und seine berühmten Freunde
René Hubert (1895-1976) wurde in der Schweiz geboren. In Paris studierte er Kunst. Er liebte es, sich mit Fotos seiner berühmten Freunde und Auftraggeberinnen wie Gloria Swanson, Marlene Dietrich und Greta Garbo zu umgeben. Hier sieht man ihn 1932 bei der Arbeit in seinem Büro in den Paramount Studios.
Gloria Swanson in "What a Widow!" (1930)
Hubert arbeitete mit Gloria Swanson (Bild) von 1924 bis 1941 an sieben Filmen zusammen. Sie holte ihn nach Hollywood und unterstützte ihn dort. Hubert entwarf exotische und überdrehte Kostüme für sie. Die beiden verband nicht nur ein langjähriges Arbeitsverhältnis, sondern auch eine intensive Freundschaft.
Shirley Temple in "Lockenköpfchen" (1935)
Hubert entwarf die Kostüme für den Film "Lockenköpfchen", in dem die siebenjährige Shirley Temple, hier neben dem Schauspieler John Boles, groß rauskam. Damals wie heute wurde die Modeindustrie von der Filmbranche beeinflusst. So auch im Fall von Shirley Temple, deren Filmgarderobe kopiert und in Kaufhäusern verkauft wurde.
Futuristische Entwürfe für "Was kommen wird" (1936)
"Was kommen wird" setzte Maßstäbe im Science-Fiction-Genre. Die Handlung basierte auf der Vorlage von Autor H.G. Wells. Durch den Film bekam Hubert die Chance, völlig neuartige futuristische Kostüme zu entwickeln. Das liebevolle Design bescherte dem Film Kultstatus. Für Hubert war "Was kommen wird" nur einer von fast 200 Filmen, an denen er während seiner langen Karriere arbeitete.
Marlene Dietrich: "Die Abenteurerin" (1941)
Auch mit Marlene Dietrich war Hubert befreundet. Er fertigte Kleider für die Schauspielerin in "Shanghai Express" und "Tatjana" an. Die Universal-Produktion "Die Abenteurerin" verschaffte ihm den Kinodurchbruch. Leider war der Film ein Flop, aber schuld daran waren sicher nicht die Kostüme.
Marilyn Monroe: "Fahrkarte nach Tomahawk" (1950)
Auch die damals noch unbekannte Marilyn Monroe (zweite von links) wird 1950 von Hubert in einer ihrer ersten Filmrollen ausgestattet. Ihr Kleid in "Fahrkarte nach Tomahawk" war ziemlich gediegen, vor allem im Vergleich zu ihren freizügigeren Kostümen späterer Rollen. Damals ahnte kaum jemand, dass Marylin Monroe einmal ein Hollywood-Star werden würde.
Marlon Brando in "Desirée" (1954)
1950 kehrte Hubert in die Schweiz zurück und bezog in Zürich eine Wohnung. Er war sporadisch noch als Ausstatter von Theaterinszenierungen und Operetten tätig und wirkte gelegentlich noch als Kostümdesigner bei einzelnen Filmproduktionen mit, so 1954 in "Desirée" mit Jean Simmons und Marlon Brando in den Hauptrollen. Für dessen Kostüm wurde der Designer für einen Oscar nominiert.
Ingrid Bergman in "Anastasia" (1956)
In der Twentieth-Century-Fox-Produktion "Anastasia" spielten Yul Brynner, Helen Hayes und Ingrid Bergman die Hauptrollen. Hubert schuf prachtvolle Kostüme für sie, die das Gefühl des kaiserlichen Russlands wieder aufleben ließen. Im Mittelpunkt steht eine Hochstaplerin, die vorgibt Großherzogin Anastasia, die Tochter von Zar Nikolaus II., zu sein.
Entwürfe für Frauenmode (1963)
Zeichnungen und Fotos der Kreationen von Hubert schafften es in zahlreiche Film- und Modemagazine. Diese Doppelseite stammt aus der Zeitung "Epoca" vom Oktober 1963: zwei Kleider für Ingrid Bergman für den Film "The Visit" in Zusammenarbeit mit Nina Ricci. Hubert entwarf auch Kleidung und Accessoires für Kaufhäuser in der Schweiz und in Deutschland.
Modische Höhenflüge für Swissair (1950-1960)
Nach seiner Zeit in Hollywood, Berlin, Paris und London beschloss Hubert, dauerhaft in die Schweiz zurückzukehren. Er wollte in Zürich seine Autobiografie schreiben. Doch er arbeitete weiter - etwa als Berater für den Schuhhersteller Bally. In den 1950er/1960er- Jahren gestaltete er die Innenausstattung der Swissair-Jets um und entwarf passende Uniformen für das Kabinenpersonal.