Release der Xbox Series X: Evolution der Spielekonsolen
Die Xbox Series X kommt nun in den Handel, wenige Tage vor der PS5. Die Designs könnten unterschiedlicher kaum sein. Zeit für einen Blick auf mehr als 40 Jahre Konsolengeschichte.
Xbox Series X (2020)
Mit der Xbox Series X bleibt sich Microsoft in Sachen Konsolendesign treu. Es wirkt uninspiriert. In den sozialen Medien hagelte es Spott: Der Turm sehe aus wie ein PC-Tower, sagten die einen. Viele erkannten darin aber auch einen Mini-Kühlschrank und gaben der Konsole den Spitznamen "Xbox Fridge". Wie sich Designs von Spielekonsolen seit den späten 1970ern entwickelten, zeigt diese Bilderstrecke.
Atari Video Computer System (1977)
Das Atari VCS (auch unter dem Namen Atari 2600 bekannt) avancierte zum ersten Konsolen-Bestseller. Mit Spielen wie "Q*bert", "Pacman" und "Space Invaders" beglückte die Konsole Millionen Spieler weltweit. Das Design orientierte sich mit der Holzfurnier-Optik an den damaligen Fernsehgeräten.
Nintendo Entertainment System (1983)
Das Nintendo Entertainment System (NES) kam in Japan unter dem Namen Famicom auf den Markt, als Familiencomputer. Es ist eine graue, unscheinbare Box, die bis heute ihre Fans hat. Hersteller Nintendo legte damit den Grundstein für berühmte Spieleserien wie "Super Mario Bros." und "Zelda". Mit dem Controller wurde erstmals das Steuerkreuz eingeführt, das heute bei allen Herstellern Standard ist.
Sega Master System (1986)
Anfang der 1980er wollte der Spielautomatenhersteller Sega auch ins florierende Konsolengeschäft einsteigen. 1985 erschien in Japan das Sega Mark III, eine weiße Konsole mit seitlichen Steckplätzen für die Controller. Für den westlichen Markt wurde das Design komplett über den Haufen geworfen. Viel aufgeräumter wirkt das schwarze, futuristische Gehäuse des Sega Master Systems.
Super Nintendo Entertainment System (1990)
Grau in grau zeigte sich das Super Nintendo Entertainment System (SNES), das 1990 in Japan unter dem Namen Super Famicom, 1991 in den USA und 1992 in Europa veröffentlicht wurde. Mit seinen abgerundeten Ecken und großen Tasten präsentiert es sich als robustes Kinderspielzeug, das auch einen Sturz vom Regal unbeschadet aushält.
Playstation (1994)
Mit der Playstation begann Sonys Erfolgsgeschichte auf dem Konsolenmarkt. Das graue Gerät ist inspiriert vom SNES. Ursprünglich hatte Sony ein CD-Laufwerk für das SNES entwickeln sollen. Nintendo gab dann aber doch einer anderen Firma den Zuschlag - und sorgte so dafür, dass Sony selbst eine eigene Konsole baute und zur großen Konkurrenz wurde.
Nintendo 64 (1996)
Auch die Nintendo 64 (N64) schreit nach Kinderzimmer. Die Konsole erinnert an eine gelandete Raumkapsel, die eigenwillige Form des Controllers mit bunten Knöpfen und den drei Zacken an ein Raumschiff. Dieses verspielte Design passt zu dem Spielwarenhersteller, der seit jeher Kinder und Familien als Zielgruppe hat.
Dreamcast (1998)
Die Dreamcast von Sega sieht aus wie eine zusammengestauchte Playstation. Sie war Ende der 1990er technisch auf der Höhe der Zeit und mit einem eingebauten Modem ausgestattet, um Spielern zu ermöglichen, online gegeneinander zu spielen. Das war innovativ. Ebenso neu war der zugehörige Controller mit eingebautem Display.
Playstation 2 (2000)
Die Playstation 2 ist bis heute die Konsole, die sich am besten verkauft hat. Die schwarze, scharfkantige Konsole besteht aus zwei aufeinandergepressten Quadern und einer Front, in der die Anschlüsse und das Disk-Laufwerk durch die ästhetische Gestaltung versteckt sind. Das wirkt vornehm und weist darauf hin, dass sich die Zielgruppe hin zu Jugendlichen und Erwachsenen verändert hat.
Nintendo GameCube (2001)
Beim GameCube ist der Name Programm. Der in der Standardedition lilafarbene Würfel - eine Reminiszenz an das Spiel an sich - passt visuell eher ins Kinderzimmer als ins Wohnzimmer. Das ist durchaus beabsichtigt, denn der Hersteller Nintendo produziert vor allem kindgerechte Videospiele und bietet sie exklusiv auf den hauseigenen Konsolen an.
Xbox (2002)
Die Xbox war die erste Konsole aus dem Hause Microsoft. Der Firma lag viel daran, die Marke Xbox schnell zu etablieren. Das erklärt wohl auch die etwas plumpe Designentscheidung, ein X über die Konsole zu legen, die zudem mehrere Zentimeter breiter und tiefer war, als die Konkurrenz. Neben ihr ist kein Platz mehr, so die Message.
Xbox 360 (2005)
Die Xbox 360 ist ein Beispiel für schlechtes Design. Nicht, dass sie furchtbar aussieht, aber die Belüftung funktionierte nicht gut. Die Kontrollanzeige in Form eines Kreises an der Front leuchtete rot, wenn die Konsole zu heiß wurde. In vielen Fällen war die Konsole danach hinüber und musste repariert werden. Der unerfreuliche "Ring of Death" ging in die Spielegeschichte ein.
Playstation 3 (2006)
"Fat Lady" ist der Spitzname dieser glänzenden Konsole. Die Playstation 3 war sehr raumgreifend, wuchtig und rund. In der Breite überholte sie die erste Xbox sogar um ein paar Millimeter. Womöglich wollte Sony so zeigen, dass sie die größten Player sind. Bei den Spielern kam diese Designentscheidung allerdings nicht so gut an, schließlich musste erstmal ein Platz für das Monstrum gefunden werden.
Wii (2006)
Die Wii von Nintendo ist eine kleine, schmale, weiße Konsole, die durch ihren schrägen Aufbau trotzdem etwas Verspieltes behält. Die Farbe Weiß war für coole, technische Geräte seinerzeit angesagt. Auch der iPod, den es seit einigen Jahren zu kaufen gab, war weiß. Innovativ waren die Controller mit Bewegungssensoren und Handgelenkschlaufe. Sie ermöglichten völlig neue Spielerlebnisse.
Playstation 4 (2013)
Die Playstation 4 zeigt sich sehr schlicht, sehr zurückhaltend in der Formensprache, aber sie ist doch mit einem gewissen Etwas versehen. Die glänzende Oberfläche aus Klavierlack gibt ihr einen edlen Touch. Tasten, Anschlüsse und Laufwerk werden geschickt verdeckt. Mit einem Kinderspielzeug hat diese Konsole nichts mehr zu tun.
Xbox One (2013)
Die Xbox One wirkt in der Gestaltung nicht sehr kreativ. Sie ist einfach eine schwarze Box mit einem Laufwerk und Lüftungsschlitzen. Die Oberfläche ist mit Klavierlack überzogen, was ihr Glanz verleiht. Allerdings ist sie auch sehr anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer, weswegen Microsoft - ebenso wie Konkurrent Sony - bei den Nachfolgemodellen auf den Klavierlack verzichtet hat.
Nintendo Switch (2017)
Während Sony und Microsoft Bewährtes weiterentwickeln, wagt Nintendo stets etwas Neues. So auch mit der Switch. Sie ist ein Hybridmodell, halb Handheld, halb stationäre Konsole, wobei das eigentliche Konsolengehäuse verschwindet. Letztlich besteht die Switch aus einem Display, an das Controller angeschlossen werden können.
Playstation 5 (2020)
Die PS5 mutet futuristisch an, verspielt und organisch, und bricht mit der Playstation-Tradition. Denn erstmals erscheint sie in zwei Farben. Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind geteilt: Für die einen ist das Design eine Offenbarung, andere erinnert die Optik an einen W-LAN-Router.