Rekordverlust bei Tesla
2. November 2017Der Elektroautobauer Tesla bekommt seine Produktionsprobleme vorerst nicht in den Griff und hat einen Rekordverlust geschrieben. Vor allem beim Hoffnungsträger Model 3 kommt es zu weiteren Verzögerungen: Die Produktion soll nicht, wie bisher erwartet, bis Dezember, sondern erst drei Monate später so hochgefahren werden, dass wöchentlich 5000 Wagen vom Band rollen können. Das gab der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt.
Die hohen Kosten für das Model 3, mit dem Musks bislang nur im Luxus-Segment erprobte Firma die breite Masse erobern will, haben Tesla stärker als erwartet in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich fiel in den drei Monaten bis Ende September ein Verlust in Höhe von umgerechnet 533 Millionen Euro an. Es ist der höchste Fehlbetrag, den Tesla seinen Aktionären bislang in einem Quartal zugemutet hat. Am Markt kam die Nachricht nicht gut an. Die Aktie fiel nachbörslich um fünf Prozent. Dass der Umsatz um 30 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar und damit stärker als angenommen zulegte, konnte an der verschnupften Börsenreaktion nichts ändern.
Schwierigkeiten bei der Akkufertigung
Tesla erklärte, dass es bei der Beseitigung der Engpässe bereits Fortschritte gebe. Allerdings seien Vorhersagen darüber schwierig, wann alle Probleme gelöst würden. Die größten Schwierigkeiten gibt es demnach in der Akkufertigung. Hier habe man nachbessern müssen.
Tesla investiert massiv, um zügig die Produktion seines ersten E-Autos für den Massenmarkt auszubauen. Mit bisher lediglich 260 hergestellten Model 3 verfehlte das Unternehmen seine Ziele im dritten Quartal massiv. Im Brief an die Aktionäre hieß es, die Produktion sei in der Startphase eine Herausforderung, werde aber stetig erhöht. "Wir machen weiter Fortschritte, die anfänglichen Engpässe zu lösen". Es sei aber schwer, vorauszusagen, wie lange es dauern werde, die Probleme zu bewältigen.
Die hohen Erwartungen an das Model 3 hatten Tesla monatelang an der Börse beflügelt. Der Kurs ist seit Anfang des Jahres um über 50 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich hatte die Musk-Firma - trotz winziger Produktionszahlen im direkten Vergleich - sogar den Branchenriesen General Motors als wertvollsten US-Autokonzern am Markt abgelöst.
nm/tko (dpa, rtr)