Reiseziel der Stars: Maida-Vale-Studios
In den Maida-Vale-Studios in London gaben sich Pop- und Rockstars über Jahrzehnte die Klinke in die Hand. Nun wurde das Gebäude von der BBC unter anderem an den Komponisten Hans Zimmer verkauft.
Rückzugsort des BBC Symphony Orchestra
Seit 1934 nutzte die BBC das Gebäude im gehobenen Londoner Stadtteil Maida Vale. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg nicht nur Nachrichten für die BBC produziert, sondern es wurde auch die Heimat des Sinfonieorchesters des britischen Rundfunksenders. Dort probten die Musikerinnen und Musiker und gaben Konzerte - hier mit Nigel Kennedy. Zudem entstanden in den Studios viele Aufnahmen.
Die Beatles übernahmen eine Radioshow
Neben klassischer Musik hielt schließlich auch Rock- und Popmusik Einzug in die berühmten Studios. 1963 veranstalteten die Beatles in den Maida-Vale-Studios ihre eigene Radioshow: "Pop Go The Beatles" hieß die Sendung, die 15 Wochen lang im Nachmittagsprogramm lief. Darin gaben sie unter anderem Songs wie "Please Please Me", "Twist And Shout" und "P.S. I Love You" zum Besten.
Gastgeber einer legendären Radioshow: John Peel
Weltweites Renommee erhielten die Maida-Vale-Studios durch den Radio-DJ John Peel. Er war ein Musik-Nerd und bot jungen Talenten aller Stilrichtungen in seiner Radioshow, die zwischen 1967 und 2004 ausgestrahlt wurde, eine große Bühne. Und viele namhafte Stars kamen zu ihm, um ihre neuen Alben zu promoten: von Bob Marley über David Bowie, Elton John und The Fugees bis hin zu den White Stripes.
Schrieben Musikgeschichte: Nirvana
Die Gigs, bei denen die eingeladenen Künstler eine Handvoll Songs vorstellten, gingen als "Peel Sessions" in die Musikgeschichte ein. Auch die US-Grunge-Band Nirvana war dreimal in John Peels Radioshow zu Gast. 1989 mit ihrem ersten Album "Bleach" im Gepäck, 1990 mit dem Meilenstein "Nevermind" und ein letztes Mal im September 1991.
Nick Cave besuchte John Peel mit seiner Band 1984 und 2001
Tatsächlich haben weder die Beatles noch die Rolling Stones je eine "Peel Session" aufgenommen, obwohl Peel insbesondere britische Künstler gefördert hat. Dafür waren viele andere Bands und Solokünstler dabei, darunter Queen, Pink Floyd, R.E.M., Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Fleetwood Mac, The Cure, PJ Harvey, Gossip, Genesis, Nick Cave und auch deutsche Bands wie F.S.K. oder Einstürzende Neubauten.
US-Superstar Beyoncé auf Promo-Tour
Doch die Studios hatten auch ohne John Peel ihren Reiz und zogen die Stars an. Für ein exklusives Radiokonzert reiste US-Sängerin Beyoncé 2003 nach London. Ihr Album "Dangerously In Love" war gerade erschienen und die Singleauskopplung "Crazy in Love" kletterte rund um den Globus in vielen Ländern auf die vordersten Chartplätze. In Großbritannien und den USA erreichte sie Platz Eins.
Indie-Pop mit Declan Mckenna
Auch als Konzert-Location waren die Maida-Vale-Studios bekannt. Sie ermöglichten Musikern und Fans ein intimes Konzerterlebnis, denn mehr als 220 Leute passten nicht in den Saal. Im Rahmen des "Future Festivals" stand der britische Shooting-Star und Singer-Songwriter Declan Mckenna 2017 auf der Bühne der legendären Studios im Westen Londons.